Heinrich Löffelhardt entwarf das Service 1937 im Auftrag des "Amtes für Schönheit der Arbeit" als Kantinengeschirr, ausgeführt wurde es von Porzellanmanufaktur Philipp Rosenthal & Co. AG, Geschirrabteilung Werk Bahnhof-Selb, v.a. für den Reichsarbeitsdienst. Löffelhardt war seit 1934 mehrfach als Entwerfer von Gebrauchsgeschirren im Auftrag des "Amtes für Schönheit der Arbeit" tätig, u.a. für Gebrüder Bauscher Weiden in Bayern und die Keramischen Werke Bohemia in Neurohlau. Das Amt war der "Deutschen Arbeitsfront" der NSDAP angegliedert und dafür zuständig, die Arbeitsstätten im Deutschen Reich in ästhetisch-hygienischer Hinsicht "zu pflegen". Dazu gehörte auch ein schlichtes, gebrauchsfähiges Geschirrdesign.
In der Unternehmensgeschichte Rosenthals spiegelt sich die perfide nationalsozialistische Wirtschafts- und Kulturpolitik wider. Wegen ihrer jüdischen Herkunft wurde die Familie Rosenthal aus dem Konzern gedrängt. Allein aus Gründen der Geschäftsstrategie behielt man in der NS-Zeit den jüdischen Firmennamen bei.
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