Der einzige flächendeckend emaillierte Ring im Mainzer Goldschatz wird nach einhelliger Meinung der byzantinischen Goldschmiedekunst zugewiesen. Bedenkt man die Herstellung aus einem getriebenen Mantel aus Goldblech, dessen Rand insgesamt um die innenliegende Ringschiene umgebogen ist, wird die meisterhafte Bewältigung der Aufgabe deutlich. Die bekrönende, schlichte Zargenfassung ist ebenfalls leicht gebogen und läuft konisch zu. Darin sitzt ein pyramidenförmiger Saphir, der wie der ganze Ring gebogene Flächen hat – ein außergewöhnlich geschliffener, aber genau zur Gesamtform des Ringes passender Stein. Aus der Not, dass genau im Zentrum des Steines ein Bohrloch sitzt, hat man eine Tugend gemacht und die Bohrung mit einem Goldstift verschlossen, der an der Unterseite der Ringplatte festgelötet wurde. BF/HWA
(Vgl. Der Mainzer Goldschmuck. Ein Kunstkrimi aus der deutschen Kaiserzeit, hg. von Theo Jülich, Lothar Lambacher und Kristine Siebert, Regensburg 2017, S. 166f. Nr. 11)
Entstehungsort stilistisch: Byzanz
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