museum-digitalsmb
STRG + Y
de
Kunstgewerbemuseum [1879,585]
http://www.smb-digital.de/eMuseumPlus?service=ImageAsset&module=collection&objectId=2351647&resolution=superImageResolution#5465031 (Kunstgewerbemuseum, Staatliche Museen zu Berlin CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Kunstgewerbemuseum, Staatliche Museen zu Berlin / Gisela Croon (CC BY-NC-SA)
0 / 1 Vorheriges<- Nächstes->

Schreibzeug mit plastischen Figuren

Kontakt Zitieren Datenblatt (PDF) Entfernung berechnen Archivversionen Zum Vergleich vormerken Graphenansicht

Beschreibung

Rechteckiger Sockel, dessen Deckplatte sich halbkugelig wölbt, darauf ein schmaler zentraler Schaft und ein kugelförmiger Behälter mit gerippter Wandung, vermutlich als Tintenbehälter (mit einem verlorengegangenen Einsatz) gedacht. Der Sockel ist hohl und diente der Aufnahme von Schreibgerät. Rückwärtig ist in die Deckplatte und die Wölbung eine große Öffnung mit passigem Umriss eingeschnitten, seitlich ein weiteres, kreisrundes Loch. An den vorderen Ecken des Sockels als plastische Dekorelemente ein Jüngling und ein Löwe. An den gegenüberliegenen Ecken jeweils ein konisches Element. Auf einem Schriftband, das plastisch um Schaft und Behälter geschlungen ist, ist in ausgeschabten Lettern folgende Devise zu lesen: „FA BENE“ (Tu´ Gutes). Den ornamentalen Dekor bilden spiralig verlaufende Ranken mit ebenfalls ausgeschabten Blättern und Blumen. In die Löcher im Zentrum der Blumen wurden die Federkiele eingesteckt. In die ausgeschnittenen Fächer des hohlen Sockels konnte man Schreibutensilien legen. Die konischen Abschlüsse auf der Deckplatte dienten möglicherweise der Ablage von Federkielen und verhinderten, dass diese herunterfielen. Die Schauseite ist nicht dem Benutzer, sondern dem Besucher zugewandt, der auf der anderen Seite des Schreibtisches Platz nahm und so die Devise, den Jüngling und den Löwen sehen konnte.
Die Farbtöne sind in Braungelb, Grün und Dunkelbraun auf beige-weißlichem Grund gehalten. Das Innere ist mit dunkelbrauner Glasur überzogen. Bei dem Schreibzeug handelt es sich um eines der seltenen Beispiele für Sgrafitto-Keramiken mit plastischem Dekor. Die Sgrafitto-Technik besteht im Anguss mit Engobe (keine Zinnglasur), in die mit Stecheisen ein Liniendekor eingeritzt oder (seit Mitte des 15. Jahrhunderts) auch ganze Flächen herausgeschabt wurden. Durch zusätzliche Farben wird die Wirkung gesteigert. Eine Bleiglasur verleiht der Keramik einen weichen Oberflächenglanz.
Der Ursprung der Sgrafitto-Technik liegt vermutlich in China (Tang-Dynastie). Im 11./12. Jahrhundert gelangte sie in den Orient (zunächst Persien, dann Ägypten und Syrien). Über Venedig fand sie auch in Italien Verbreitung.
Das Schreibzeug geht auf eine Überweisung durch Wilhelm von Bode an das Kunstgewerbemuseum aus dem Jahr 1879 zurück; er hatte es zuvor in Venedig erworben.
Vgl. Kat. KGM 1972, Majolika (T.Hausmann), S. 59 f., Kat. Nr. 41
ClKa

Entstehungsort stilistisch: Bologna oder Ferrara

Material/Technik

Keramik, rötlich-gelber Scherben, plastisch geformt, Dekor in Sgrafittotechnik (weiß-beige engobiert, mit Ritzungen) in Braungelb, Grün und Dunkelbraun

Maße

Höhe: 16 cm; Breite: 19 cm; Tiefe: 15 cm

Links/Dokumente

Kunstgewerbemuseum

Objekt aus: Kunstgewerbemuseum

Das 1867 gegründete Kunstgewerbemuseum der Staatlichen Museen zu Berlin ist das älteste und größte seiner Art in Deutschland. Es beherbergt...

Das Museum kontaktieren

[Stand der Information: ]

Hinweise zur Nutzung und zum Zitieren

Die Text-Informationen dieser Seite sind für die nicht-kommerzielle Nutzung bei Angabe der Quelle frei verfügbar (Creative Commons Lizenz 3.0, by-nc-sa) Als Quellenangabe nennen Sie bitte neben der Internet-Adresse unbedingt auch den Namen des Museums und den Namen der Textautorin bzw. des Textautors, soweit diese ausdrücklich angegeben sind. Die Rechte für die Abbildungen des Objektes werden unterhalb der großen Ansichten (die über ein Anklicken der kleineren Ansichten erreichbar werden) angezeigt. Sofern dort nichts anderes angegeben ist, gilt für die Nutzung das gerade Gesagte. Auch bei der Verwendung der Bild-Informationen sind unbedingt der Name des Museums und der Name des Fotografen bzw. der Fotografin zu nennen.
Jede Form der kommerziellen Nutzung von Text- oder Bildinformationen bedarf der Rücksprache mit dem Museum.