Schäfte in Teilen gegossen. Marken auf beiden Fußoberseiten. – Fußbereich eines Teils stark beschädigt.
Gefäß aus zwei in Form und Dekor vollkommen übereinstimmenden, ineinandersteckbaren Teilen. Streng horizontal gegliederter Aufbau und durch Wechsel glatt-gebuckelter mit dicht ornamentierten Partien aufgelockerte, Licht- und Schattenspiel belebende Konturen. Dreifach getreppter Fußrand, auf steiler Wölbung Schweifwerk mit muschelförmigen Einrollungen, drei Köpfen in Kartuschen und Früchten. Wulstförmiges, durch kräftige Einschnürung abgesetztes, aus glatten Längsbuckeln und Beschlagwerkornament gebildetes Fußoberteil. Schafttrommel mit Eierstabmuster, Wellenbändern und Zungenkranz, Vasenknauf mit drei Köpfen in Schweifwerk und drei grotesken Spangen. Kuppa entsprechend dem Fuß gestaltet, Dekor am Oberteil abgewandelt, darin Wappenkartuschen. Auf der zylindrischen Kelchmündung – auch dies bei beiden Teilen übereinstimmend – gravierter Rankendekor mit Inschrift: DER SEGEN DES HERN MACHET REICH OHNE ALLE MÜHE HINRICH KRÖGER AO 1585.
Einer verbreiteten, von Wenzel Jamnitzer geprägten Pokalform folgend, stellt das Stück mit seinen gelängten Proportionen, der überlastig wirkenden, deutlich breiter als der Fuß angelegten Kuppa und dem einheitlichen, flach reliefierten Dekor eine für das ausgehende Jahrhundert charakteristische Stilstufe dar. Dokumentiert ist sie durch einen Entwurf Georg Wechters d. Ä. aus einer 1579 erschienenen Serie. Der hier stark ausgebildete Schweifwerkdekor findet sich allerdings bei unserem Pokal in nur vergröberter Form (vgl. Inv. Nr. 1874,382).
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