museum-digitalsmb
STRG + Y
de
Kunstgewerbemuseum [1874,382]
http://www.smb-digital.de/eMuseumPlus?service=ImageAsset&module=collection&objectId=907745&resolution=superImageResolution#1477439 (Kunstgewerbemuseum, Staatliche Museen zu Berlin CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Kunstgewerbemuseum, Staatliche Museen zu Berlin / Karen Bartsch (CC BY-NC-SA)
0 / 1 Vorheriges<- Nächstes->

Jagdpokal aus dem Lüneburger Ratssilber

Kontakt Zitieren Datenblatt (PDF) Entfernung berechnen Archivversionen Zum Vergleich vormerken Graphenansicht

Beschreibung

Schaft, Deckelbekrönung und Kupparing mit Zungenmuster gegossen. Grund vollständig, Dekor sparsam punziert. Marken am Fuß. Hervorragende Arbeit. – Lanze des Kriegers verloren.
Schlanker, horizontal gegliederter Pokal mit flach reliefiertem Schweifwerkdekor. Auf der Fußwölbung Phantasievögel, Vasen und Früchte, auf dem Wulst Puttenköpfe und Masken. Schafttrommel mit umlaufender Hirschjagd, am Vasenknauf vollplastisch herauswachsende Harpyen und drachenköpfige Groteskspangen. Auf dem Kuppawulst drei Jagddarstellungen, auf der Wandung geflügelte Putten und Fruchtbuketts und auf der Mündung Stifterwappen, zwei geflügelte Puttenköpfe unter Baldachinen und drei Landschaften mit lagernden weiblichen Figuren. Sie sind durch Blütenzweig, Korngarbe und Feuerbecken als Frühling, Sommer und Winter gekennzeichnet. Auf der Deckelwölbung Puttenköpfe, auf der Trommel umlaufende Darstellung von Venus und Adonis in Landschaft. Als Bekrönung ein antikisch gerüstetes Kriegerfigürchen, das die Wappen der Borcholt und Stöterogge hält.
Keineswegs eine Versammlung beliebiger Motive, stellt der Dekor vielmehr einen komplexen Bedeutungszusammenhang dar. Die Jagddarstellungen wie die verstreuten Früchtebuketts sind danach als Zeichen des "Herbstes" zu sehen, auf den offenbar auch die anderen Jahreszeitenszenen auf der Kuppa hindeuten, d. h. es handelt sich letztlich um ein Sinnbild der Fruchtbarkeit, unter deren Motto der ganze Pokal steht und dem sich ebenso die Liebesmotivik und die versteckten Symbole der vier Elemente (so die Vögel als "Luft") zuordnen lassen. Entsprechende Dekore sind bei repräsentativen Goldschmiedearbeiten der Renaissance- und Barockzeit häufig – zu verstehen als Hinweise auf Glück und Reichtum wie auf eine erfolgreiche Staatsführung und ein prosperierendes Gemeinwesen.

Material/Technik

Silber, getrieben, gegossen und vollständig vergoldet

Maße

Höhe x Durchmesser: 64 x 21 cm (oben); Gewicht: 2110 g

Links/Dokumente

Kunstgewerbemuseum

Objekt aus: Kunstgewerbemuseum

Das 1867 gegründete Kunstgewerbemuseum der Staatlichen Museen zu Berlin ist das älteste und größte seiner Art in Deutschland. Es beherbergt...

Das Museum kontaktieren

[Stand der Information: ]

Hinweise zur Nutzung und zum Zitieren

Die Text-Informationen dieser Seite sind für die nicht-kommerzielle Nutzung bei Angabe der Quelle frei verfügbar (Creative Commons Lizenz 3.0, by-nc-sa) Als Quellenangabe nennen Sie bitte neben der Internet-Adresse unbedingt auch den Namen des Museums und den Namen der Textautorin bzw. des Textautors, soweit diese ausdrücklich angegeben sind. Die Rechte für die Abbildungen des Objektes werden unterhalb der großen Ansichten (die über ein Anklicken der kleineren Ansichten erreichbar werden) angezeigt. Sofern dort nichts anderes angegeben ist, gilt für die Nutzung das gerade Gesagte. Auch bei der Verwendung der Bild-Informationen sind unbedingt der Name des Museums und der Name des Fotografen bzw. der Fotografin zu nennen.
Jede Form der kommerziellen Nutzung von Text- oder Bildinformationen bedarf der Rücksprache mit dem Museum.