museum-digitalsmb
STRG + Y
de
Ägyptisches Museum und Papyrussammlung Ägyptisches Museum [ÄM 10314]
http://www.smb-digital.de/eMuseumPlus?service=ImageAsset&module=collection&objectId=761879&resolution=superImageResolution#5164852 (Ägyptisches Museum und Papyrussammlung, Staatliche Museen zu Berlin CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Ägyptisches Museum und Papyrussammlung, Staatliche Museen zu Berlin / Unbekannt (CC BY-NC-SA)
0 / 1 Vorheriges<- Nächstes->

Tafelbild aus gebranntem Ton mit der Büste des Helios-Suchos

Kontakt Zitieren Datenblatt (PDF) Entfernung berechnen Archivversionen Zum Vergleich vormerken Graphenansicht

Beschreibung

Auf der Tafel aus gebranntem Ton aus dem Fayum ist das Brustbild des synkretistischen Gottes Helios-Suchos in halbplastischer Ausführung abgebildet. Der frontal dargestellte Gott mit rundem Gesicht und welligen Haaren trägt eine Bekrönung, die aus Widderhörnern, Doppelfedern und einer Sonnenscheibe besteht. Außerdem umrahmt ein Nimbus mit sechs Strahlen seinen Kopf. Seine rechte Hand ist zum Gruß erhoben. In seiner linken Hand hält er ein Krokodil. Als oberer Abschluss schmückt ein breiter Kranz das Bildfeld, das an den anderen drei Seiten von einer Doppelrahmung eingefasst ist. Zwei Löcher in den oberen Ecken dienten wahrscheinlich zur Aufhängung des Tafelbildes.
Der Krokodilgott Sobek (griechisch Suchos), der Gott des Nils bzw. der Nilflut, hatte seinen Hauptkultort im Fayum und ist seit dem Mittleren Reich mit dem Sonnengott Re zu Sobek-Re verschmolzen. Ab dem Neuen Reich wurde er aufgrund dieses solaren Bezugs häufig mit dem Kopfschmuck des Sonnengottes mit Widderhörnern, Doppelfedern und einer zentralen Sonnenscheibe dargestellt. Auf der Tontafel tritt Helios-Suchos in hellenistischen Zügen mit dem für Helios charakteristischen Strahlenkranz auf. Die ägyptische solare Bekrönung auf seinem Haupt verdeutlicht seinen synkretistischen Charakter als ein ägyptisch-hellenistischer Gott. Des Weiteren wird seine Verschmelzung mit dem Krokodilgott Suchos (Sobek) durch das kleine Krokodil in seiner Hand gekennzeichnet.
Weitere, vergleichbare Darstellungen des ägyptisch-hellenistischen Helios-Suchos auf Ton- und Holztafeln sind belegt. In der Griechisch-Römischen Zeit wurde Sobek bzw. Suchos in seinen unterschiedlichen lokalen Erscheinungsformen in den ptolemäischen Tempeln im Fayum verehrt, wie zum Beispiel als Soknebtynis (wörtlich Sobek, Herr von Tebtynis) in dem ihm geweihten Tempel in Tebtynis. Die Tontafeln, die vermutlich aus lokalen Werkstätten stammten, konnten aufgrund ihrer Herstellungstechnik mithilfe einer oder zwei Modeln massenhaft hergestellt werden. Sie dienten möglicherweise als eine Art Andenken von lokalen Götterfesten oder Prozessionen oder als Kultbilder, die sich in Tempelbezirken oder in Privathäusern befanden. Hierbei muss jedoch erwähnt werden, dass sowohl die Machart des Tafelbilds und seine Ikonographie als auch die neue Weise der direkten Gottesannährung, die durch die vermutete Funktion des Tafelbilds bezeugt ist, griechische Einflüsse darstellen.
(I. Liao)

Material/Technik

Ton, gebrannt (Material); stuckiert, bemalt

Maße

Höhe x Breite: 11 x 10 cm (lt. Inv.)

Links/Dokumente

Ägyptisches Museum und Papyrussammlung

Objekt aus: Ägyptisches Museum und Papyrussammlung

Die bemerkenswerte Sammlung des Ägyptischen Museums und Papyrussammlung zählt ca. 100.000 Objekte. Sie umfasst Meisterwerke unterschiedlicher Epochen...

Das Museum kontaktieren

[Stand der Information: ]

Hinweise zur Nutzung und zum Zitieren

Die Text-Informationen dieser Seite sind für die nicht-kommerzielle Nutzung bei Angabe der Quelle frei verfügbar (Creative Commons Lizenz 3.0, by-nc-sa) Als Quellenangabe nennen Sie bitte neben der Internet-Adresse unbedingt auch den Namen des Museums und den Namen der Textautorin bzw. des Textautors, soweit diese ausdrücklich angegeben sind. Die Rechte für die Abbildungen des Objektes werden unterhalb der großen Ansichten (die über ein Anklicken der kleineren Ansichten erreichbar werden) angezeigt. Sofern dort nichts anderes angegeben ist, gilt für die Nutzung das gerade Gesagte. Auch bei der Verwendung der Bild-Informationen sind unbedingt der Name des Museums und der Name des Fotografen bzw. der Fotografin zu nennen.
Jede Form der kommerziellen Nutzung von Text- oder Bildinformationen bedarf der Rücksprache mit dem Museum.