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Kupferstichkabinett [177-3]
http://www.smb-digital.de/eMuseumPlus?service=ImageAsset&module=collection&objectId=1042176&resolution=superImageResolution#2974740 (Kupferstichkabinett, Staatliche Museen zu Berlin CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Kupferstichkabinett, Staatliche Museen zu Berlin / Jörg P. Anders (CC BY-NC-SA)
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Initiale zu einem lateinischen Majuskel-Alphabet (sog. "Todesalphabet"): L

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Beschreibung

Hans Holbein d. J. arbeitete in seinen Basler Jahren zwischen 1515 und 1532 mehrfach als Entwerfer für Holzschneider und Drucker. Wohl auf Initiative und im Auftrag seines Freundes und Formschneiders Hans Lützelburger, der 1522 nach Basel zog, entwarf er die Vorlagen zu diesem Figurenalphabet, das in der Basler Totentanztradition verwurzelt ist.
In strengen Quadratrahmen von geringer Größe sind fast formatfüllende Antiquabuchstaben mit deutlichem Fassettenquerschnitt vor einen dicht
gefüllten und dramatisch bebilderten Fond gestellt.
Ungeachtet des kleinen Formats der Felder, Buchstaben und Szenen, trennen sich die Bildbestandteile in klarer Schichtentrennung voneinander
und erzeugen so eine geradezu monumentale Bildwirkung beklemmenden Inhalts.
Angeführt von einem Zug musizierender Knochenmänner im Beinhaus (›A‹), holt der Sensenmann zunächst den Papst im Buchstaben ›B‹ und rafft in den folgenden Lettern Mitglieder aller geistlichen und weltlichen Stände dahin: den Kaiser (›C‹), einen König (›D‹) und Kardinal (›E‹) ebenso wie Bürger, einen Arzt (›M‹), Landsknechte (›P‹), Narren (›R‹), Junge (›S‹) und Alte (›W‹) und schließlich auch ein Kind aus der Wiege (›Y‹). Alle erstehen am Ende aller Tage zum Jüngsten Gericht im Buchstaben ›Z‹ wieder auf.
Das Alphabet wurde vielfach verwendet. Neben Sammel-Probebögen aller Druckstöcke ohne Text sind Zusammenstellungen der Lettern mit reformatorischen Bibelzitaten in Latein oder Deutsch auf großen Bögen erhalten. In Text und Bild wird auf diesen Bögen die Ewigkeit der Worte Gottes der Vergänglichkeit des menschlichen Seins gegenübergestellt.
Neben diesen Sammelbögen wurden einzelne Buchstaben seit 1524 von verschiedenen Basler Druckern als Schmuckinitialen verwendet, denen Lützelburger die Druckstöcke für ihre Publikationen zur Verfügung stellte, mutmaßlich gegen Honorar.

Text: Michael Roth, in: Schrift als Bild, hg. von Michael Roth, Petersberg, 2010, S. 87, Kat. 64 (mit weiterer Literatur)

Material/Technik

Holzschnitt

Maße

Höhe x Breite: ca. 2,4 x 2,4 cm

Links/Dokumente

Hergestellt Hergestellt
1523
Basel
Druckplatte hergestellt Druckplatte hergestellt
1523
Hans Lützelburger
Geistige Schöpfung Geistige Schöpfung
1523
Hans Holbein (der Jüngere)
1522 1526
Kupferstichkabinett

Objekt aus: Kupferstichkabinett

Das Kupferstichkabinett ist das Museum der Graphischen Künste bei den Staatlichen Museen zu Berlin. Es bildet dort das Sammlungs-, Kompetenz- und...

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