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Kupferstichkabinett [KdZ 11651]
http://www.smb-digital.de/eMuseumPlus?service=ImageAsset&module=collection&objectId=1051494&resolution=superImageResolution#468450 (Kupferstichkabinett, Staatliche Museen zu Berlin CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Kupferstichkabinett, Staatliche Museen zu Berlin / Jörg P. Anders (CC BY-NC-SA)
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Landschaft mit Fichte

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Beschreibung

Vor tiefblauem Himmel der große Baum, seine wie rieselnd herabhängenden Zweige mit brauner Feder und grüner Deckfarbe gezeichnet, ein Naturbild von bestrickender Schönheit. Uns sind Naturdarstellungen vertraut und alltäglich, zur Entstehungszeit der Altdorfer-Zeichnung, um 1522, war das Thema neu. Die Landschaftsaquarelle Dürers, schon ca. 30 Jahre früher entstanden, waren nur als Studien gemeint, die nicht verkauft und wohl nicht einmal gezeigt wurden; denn auf keines hat Dürer sein sonst so regelmäßig erscheinendes Monogramm gesetzt. Altdorfer dagegen hatte sogar in der Druckgraphik, deren Zweck Vervielfältigung und Veröffentlichung ist, reine Landschaftsmotive (d. h. ohne christliche oder mythologische Rechtfertigung) dargestellt, und in diesem Punkt ist er unserer Denkweise näher als der übermächtige Dürer. Die Tatsache, daß nur wenige Exemplare seiner Landschaftsradierungen und -Zeichnungen erhalten sind, kann als Zeichen ihrer Beliebtheit gedeutet werden, in deren Folge sie als Wandschmuck verbraucht wurden. - Betrachten wir unsere sogen. Fichte (oder Lärche) näher, so erstaunt das aufgehängte Häuschen links am Stamm. Gewiß kein Vogelhaus, eher das Gehäuse für ein Heiligenbild. Aber wie sollte der ameisenhaft kleine Mensch, der am Wegrand unterm Baum rastet, seine Andacht vor dem allzu hoch erhobenen Bild verrichten können? So zeigt sich, dass Altdorfer nicht die Wiedergabe des Sichtbaren wichtig war, sondern das Einfangen einer Stimmung, eines persönlichen Phantasiebildes. Tiefgehend unterscheidet sich hiervon Dürers leidenschaftliches Streben nach »Richtigkeit«, jedes Abweichen wäre ihm wie Kritik an der Schöpfung Gottes erschienen.

Text: Hans Mielke in: Das Berliner Kupferstichkabinett. Ein Handbuch zur Sammlung, hg. von Alexander Dückers, 2. Auflage, Berlin 1994, S. 128f., Kat. III.52 (mit weiterer Literatur)

Material/Technik

Feder in Braun, Aquarell und Deckfarben, wenig Weißhöhung

Maße

Höhe x Breite: 20,1 x 13,6 cm

Links/Dokumente

Kupferstichkabinett

Objekt aus: Kupferstichkabinett

Das Kupferstichkabinett ist das Museum der Graphischen Künste bei den Staatlichen Museen zu Berlin. Es bildet dort das Sammlungs-, Kompetenz- und...

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