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Kupferstichkabinett [161-1880]
http://www.smb-digital.de/eMuseumPlus?service=ImageAsset&module=collection&objectId=1052676&resolution=superImageResolution#3334397 (Kupferstichkabinett, Staatliche Museen zu Berlin CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Kupferstichkabinett, Staatliche Museen zu Berlin / Jörg P. Anders (CC BY-NC-SA)
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Liebende vom Tode überrascht

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Beschreibung

Ein im Norden beliebtes Thema, das Eindringen des Todes in die Sphäre des Lebens, ist durch Burgkmair zwischen südliche Renaissancearchitektur eingefügt worden. Seine Heimat, die Reichsstadt Augsburg, erweist sich gerade in seiner Kunst, der sich später die Kaiser Maximilian und Karl V. zu bedienen wissen, als Metropole für den Austausch zwischen Italien und dem Norden. So trägt die junge Frau seines Holzschnittes den antiken doppelt gegürteten Peplos, der Mann eine römische Rüstung, doch ist der intensiv grauenhafte und gleichzeitig bizarre Vorgang in Italien kaum denkbar. Die geflügelte Figur des Todes mit am Gürtel hängenden Jagdutensilien ist in eine Liebesszene in einer stillen, lichtdurchfluteten venezianischen Straße eingebrochen. Sie hat den jungen Mann niedergeworfen und kniet, dessen Gegenwehr nicht achtend, auf seiner Brust, um ihm mit beiden Händen den Mund aufzureißen. Gleichzeitig hindert sie auch die schreiende Begleiterin an der Flucht, indem sie den Zipfel von deren Gewand zwischen den Zähnen hält.
Neben den Motiven ist auch die Technik der Darstellung, die drei verschiedene Druckplatten zur Anwendung bringt, höchst bemerkenswert und trägt zur Intensität des Eindrucks bei. Bezeichnend für Burgkmairs Chiaroscuro-Technik, die er zwei Jahre zuvor das erste Mal verwendet, ist, daß der üblicherweise Strichplatte genannte Stock vielmehr den Schatten angibt; der mittlere Ton bringt am meisten Einzelheiten, während erst die drei übereinander gedruckten Platten die volle Darstellung zeigen, in der die Stellen unbedruckten Papiers Glanzlichter und die Helligkeit des Himmels bilden.

Text: Gero Seelig in: Das Berliner Kupferstichkabinett. Ein Handbuch zur Sammlung, hg. von Alexander Dückers, 2. Auflage, Berlin 1994, S. 127, Kat. III.50 (mit weiterer Literatur)

Material/Technik

Chiaroscuro von drei Blöcken

Maße

Höhe x Breite: 24 x 15,5 cm; Plattenrand: 21,2 x 15,2 cm

Links/Dokumente

Kupferstichkabinett

Objekt aus: Kupferstichkabinett

Das Kupferstichkabinett ist das Museum der Graphischen Künste bei den Staatlichen Museen zu Berlin. Es bildet dort das Sammlungs-, Kompetenz- und...

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