museum-digitalsmb
STRG + Y
de
Kupferstichkabinett [916-2]
http://www.smb-digital.de/eMuseumPlus?service=ImageAsset&module=collection&objectId=1057218&resolution=superImageResolution#3420079 (Kupferstichkabinett, Staatliche Museen zu Berlin CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Kupferstichkabinett, Staatliche Museen zu Berlin / Jörg P. Anders (CC BY-NC-SA)
0 / 1 Vorheriges<- Nächstes->

Gruppe von 6 Pferden

Kontakt Zitieren Datenblatt (PDF) Entfernung berechnen Archivversionen Zum Vergleich vormerken Graphenansicht

Beschreibung

Das Blatt ist einer von drei eng verwandten Holzschnitten Baldungs mit Darstellungen von Wildpferden. Da aber jede Komposition für sich mit Name und Datum versehen ist, sollen sie offenbar auch als Einzelblätter verstanden werden. Herden wilder Pferde in elsässischen Wäldern sind noch 1593 durch den Arzt Elisäus Rösslin bezeugt.
Baidung macht mit diesen Darstellungen seinem Ruf als impulsivster und unkonventionellster deutscher Renaissancekünstler Ehre. Er versetzt das vornehmste Objekt frühneuzeitlicher Studien nach dem lebenden Tier, das Pferd, das stets im Zusammenhang mit Kunstwerken, meist Standbildern, höchsten gesellschaftlichen Anspruchs eine Rolle spielte, in seinen ungezähmten, gewissermaßen unzivilisierten Urzustand. Er beobachtet die Kreatur beim Wasserlassen, in den anderen Blättern beim Kampf und in sexueller Erregung, letztere laut J. A. Levenson das übergreifende Thema aller drei Blätter. Ein ganz vorn genau im Profil gezeigter Hengst wird dabei jeweils von etlichen Artgenossen in starker Bewegung sehr dicht hinterfangen, so daß die Kompositionen, unterstrichen durch die weit aufgerissenen Augen der Tiere, vor allem deren ungezügelte körperliche Energie zum Ausdruck bringen.
Dem entspricht auch die Holzschnitt-Technik, die nichts von Dürerischer Köstlichkeit besitzt, sondern in erster Linie auf den wuchtigen Einsatz von Licht und Schatten ausgerichtet ist und mit kleinen bewegten Strichen noch den Erdboden wie in aufgeregter Bewegung erscheinen läßt.

Text: Gero Seelig in: Das Berliner Kupferstichkabinett. Ein Handbuch zur Sammlung, hg. von Alexander Dückers, 2. Auflage, Berlin 1994, S. 121f., Kat. III.43 (mit weiterer Literatur)

Material/Technik

Holzschnitt

Maße

Blattmaß: 23,6 x 34,0 cm; Bildmaß: 22,8 x 33,5 cm

Links/Dokumente

Kupferstichkabinett

Objekt aus: Kupferstichkabinett

Das Kupferstichkabinett ist das Museum der Graphischen Künste bei den Staatlichen Museen zu Berlin. Es bildet dort das Sammlungs-, Kompetenz- und...

Das Museum kontaktieren

[Stand der Information: ]

Hinweise zur Nutzung und zum Zitieren

Die Text-Informationen dieser Seite sind für die nicht-kommerzielle Nutzung bei Angabe der Quelle frei verfügbar (Creative Commons Lizenz 3.0, by-nc-sa) Als Quellenangabe nennen Sie bitte neben der Internet-Adresse unbedingt auch den Namen des Museums und den Namen der Textautorin bzw. des Textautors, soweit diese ausdrücklich angegeben sind. Die Rechte für die Abbildungen des Objektes werden unterhalb der großen Ansichten (die über ein Anklicken der kleineren Ansichten erreichbar werden) angezeigt. Sofern dort nichts anderes angegeben ist, gilt für die Nutzung das gerade Gesagte. Auch bei der Verwendung der Bild-Informationen sind unbedingt der Name des Museums und der Name des Fotografen bzw. der Fotografin zu nennen.
Jede Form der kommerziellen Nutzung von Text- oder Bildinformationen bedarf der Rücksprache mit dem Museum.