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Ägyptisches Museum und Papyrussammlung Ägyptisches Museum [ÄM 13297]
http://www.smb-digital.de/eMuseumPlus?service=ImageAsset&module=collection&objectId=763759&resolution=superImageResolution#2334804 (Ägyptisches Museum und Papyrussammlung, Staatliche Museen zu Berlin CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Ägyptisches Museum und Papyrussammlung, Staatliche Museen zu Berlin / Jürgen Liepe (CC BY-NC-SA)
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Relief mit Darstellung der finalen Begräbnisriten in einem großen memphitischen Tempelgrab

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Beschreibung

Auf dem Reliefblock aus einem unbekannten memphitischen Grab ist die Ankunft des Begräbniszugs einer hochrangigen Privatperson an seinem Grab dargestellt. Links unten kommt der Trauerzug am Pylon des Grabeingangs an, an den sich ein Türsteher anlehnt und ruht. Darüber sieht man die Opfergaben vor einer Stele im Hof des monumentalen Grabes. Im oberen Register der rechten Bildhälfte sieht man einen Priester mit Pantherfell beim Vollziehen der Riten. Hinter ihm sind zwei Wesire mit dem Trauergestus dargestellt, gefolgt von zwei weiteren Beamten. Die Wesire der beiden Landesteile Ober- und Unterägypten, sind mithilfe ihrer charakteristischen, unter der Brust geknoteten Wesir-Schurze zu identifizieren. Unten rechts sind drei weitere, trauernde Beamte zu erkennen. Die Darstellungen sind im erhabenen Relief ausgearbeitet.
Ab der späten 18. Dynastie wurden monumentale Grabbauten, deren Grundrisse an Tempel erinnern, für hohe Beamte im memphitischen Raum gebaut. Die in diesem Block dargestellten, architektonischen Elemente sind typisch für solche memphitischen Monumentalgräber, wie wir es sowohl von archäologischen als auch bildlichen Quellen kennen. Allein die Tatsache, dass der Grabinhaber in der Lage war, solch ein Monumentalgrab bauen lassen zu können, spricht bereits für seinen hohen sozialen Status. Dieser wird durch die bildliche Präsenz der beiden Wesire noch einmal bestätigt.
Bemerkenswert ist es hierbei, dass nur die vorderen Körperhälften der beiden Beamten hinter den Wesiren zu sehen sind. Dadurch wird das Durchschreiten des Durchgangs hin in das Grabinnere dargestellt. Vergleichbare Szenen mit solch einer Durchgangssituation findet man zum Beispiel mehrfach in TT 49, dem Grab des Neferhotep, aus der Nachamarnazeit. Ähnliche räumliche Darstellungen sind auch in den memphitischen Privatgräbern der ausgehenden 18. Dynastie zu finden. Die stilistischen Merkmale, wie zum Beispiel die weich modellierten Formen, der leicht gewölbte Bauch, große, schräg gestellte Augen sowie die breiten Lippen mit den heruntergezogenen Mundwinkeln, stehen ebenfalls für die Einflüsse der amarnazeitlichen Bildwerke. Daher ist das memphitische Fragment ÄM 13297 wahrscheinlich in die Nachamarnazeit in der ausgehenden 18. Dynastie zu datieren. Dafür spricht zudem das Werkverfahren des Blocks im relativ flachen, erhabenen Relief. In der kurzen Phase ab Tutanchamun bis zum Anfang der 19. Dynastie wurde als Gegenbewegung zu den versenkten Reliefs der Amarna-Bildwerke, das erhabene Relief für die Grabdekorationen bevorzugt. Danach setzte sich aber das versenkte Relief wieder durch.
(I. Liao)

Material/Technik

Kalkstein (Material / Stein)

Maße

Höhe x Breite x Tiefe: 65,3 x 58 x 7 cm; Höhe x Breite x Tiefe: 64 x 56 x 10 cm (lt. Inv.); Gewicht: 40,24 kg

Links/Dokumente

Ägyptisches Museum und Papyrussammlung

Objekt aus: Ägyptisches Museum und Papyrussammlung

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