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Kupferstichkabinett [KdZ 5505]
http://www.smb-digital.de/eMuseumPlus?service=ImageAsset&module=collection&objectId=1368343&resolution=superImageResolution#246134 (Kupferstichkabinett, Staatliche Museen zu Berlin CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Kupferstichkabinett, Staatliche Museen zu Berlin / Jörg P. Anders (CC BY-NC-SA)
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Pastorale Landschaft

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Beschreibung

Abgesehen von seiner frühesten Jugend und einem etwa zweijährigen Aufenthalt in der Heimat zwischen 1625 und 1627 verbrachte der aus Lothringen stammende Künstler sein ganzes Leben in Rom. Neben Nicolas Poussin ist Claude Lorrain der bedeutendste französische Maler des 17. Jahrhunderts. Von dem klassisch-heroischen Stil seines Landsmannes unterscheidet sich die mehr emotional ausgerichtete ideale klassizistische Landschaftskunst Claudes, in der die Lichtgestaltung eine zentrale Rolle spielt, erheblich. Letzterer hinterließ neben Gemälden und Radierungen etwa 1200 Zeichnungen. Hiervon sind nahezu 200 Blatt eigenhändige Nachzeichnungen nach seinen Gemälden. Zum Schutz vor unerlaubten Nachahmungen faßte Claude diese im berühmten »Liber veritatis« (British Museum, London) zusammen. Durch Joachim von Sandrart, der über die künstlerischen Anfänge des Franzosen berichtet, weiß man von dessen Gewohnheit, im Freien nach der Natur zu zeichnen. Roethlisberger (Claude Lorrain. The Drawings, Berkeley/Los Angeles 1968, Nr. 706] würdigt vorliegendes Blatt als eine der brillantesten und freizügigsten Zeichnungen Lorrains. Außer einem allgemeinen stilistischen Zusammenhang, von der sich die Datierung herleitet, besteht keine direkte Verbindung zu den Gemälden.
Unsere Zeichnung wird beherrscht von einer zentralen, hinter einem Hügel hervorwachsenden Baumgruppe im Vordergrund. Dieser entsprechen die beiden den Hügel heraufkommenden Frauen und eine Kuhherde im linken Feld. Die Frauen sind in flatternde antikische Gewänder gehüllt. Eine mit alten Bauten besetzte Anhöhe und eine Gebirgskette, deren Formen im Dunst der Atmosphäre verschwimmen, riegeln die Landschaft zum Hintergrund ab. Obwohl das mit breitem, relativ trockenem Pinsel gearbeitete Blatt den Eindruck einer spontanen Naturstudie vermittelt, beruht seine Wirkung zu einem nicht unwesentlichen Teil auch auf der ihm zugrundeliegenden Komposition. U.a. wegen seines ungewöhnlich großen Formates ist es Roethlisbergers Ansicht nach nicht in freier Natur, sondern wohl eher im Atelier entstanden.

Text: Sigrid Achenbach in: Das Berliner Kupferstichkabinett. Ein Handbuch zur Sammlung, hg. von Alexander Dückers, 2. Auflage, Berlin 1994, S. 314, Kat. VI.11 (mit weiterer Literatur)

Material/Technik

Pinsel und Feder in Braun, über schwarzem Stift, braun laviert, weiß gehöht

Maße

Blattmaß: 27,4 x 40,1 cm

Links/Dokumente

Kupferstichkabinett

Objekt aus: Kupferstichkabinett

Das Kupferstichkabinett ist das Museum der Graphischen Künste bei den Staatlichen Museen zu Berlin. Es bildet dort das Sammlungs-, Kompetenz- und...

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