museum-digitalsmb
STRG + Y
de
Ägyptisches Museum und Papyrussammlung Ägyptisches Museum [ÄM 8497]
http://www.smb-digital.de/eMuseumPlus?service=ImageAsset&module=collection&objectId=762176&resolution=superImageResolution#2927475 (Ägyptisches Museum und Papyrussammlung, Staatliche Museen zu Berlin CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Ägyptisches Museum und Papyrussammlung, Staatliche Museen zu Berlin / Sandra Steiß (CC BY-NC-SA)
0 / 1 Vorheriges<- Nächstes->

Äußerer, kastenförmiger Sarg des Ken-Hor, Priester des Min (Pfostensarg)

Kontakt Zitieren Datenblatt (PDF) Entfernung berechnen Archivversionen Zum Vergleich vormerken Graphenansicht

Beschreibung

Das Sargensemble des Priesters des Min Ken-Hor aus Achmim besteht aus dem äußeren Pfostensarg (ÄM 8497), zwei anthropomorphen Särgen (ÄM 8498, ÄM 8499) sowie einer Mumienhülle aus Kartonage (ÄM 8500).
Der äußere Pfostensarg des Ken-Hor bildet eine Kapelle mit Eckpfosten und gewölbtem Deckel nach. Die Form des Sarges, die auch an die Grabkapelle des Osiris anknüpft, liefert bereits die magische Voraussetzung für Schutz und Weiterleben des Verstorbenen. Die Inschriften und Darstellungen des Sarges sind ebenfalls wichtige Elemente für die jenseitige Fortexistenz des Verstorbenen.
Die Dekoration des Pfostensarges besteht aus zwei Komponenten. An der Sargwanne sind aufrechtstehende Mumien mit Götterbart in ihren Schreinen vor erhellten Grabeingängen dargestellt. Das Motiv wurde aus der dritten Stunde des sogenannten Pfortenbuches entnommen. Es geht dabei um das Wiederaufleben der Mumien durch die Lichtspende des Sonnengottes beim Vorbeiziehen.
Darüber hinaus teilt eine vertikale Inschriftenzeile mit einem Gebet an Re-Harachte den gewölbten Deckel in zwei längliche Bildflächen, in den der Verstorbene anbetend vor verschiedenen Gottheiten tritt. Die Falken mit Sonnenscheibe und Federkrone, die meist als Holzstatuetten auf die Pfosten aufgesetzt sind, sind hier an den vier Ecken des Deckels aufgemalt. Die Inschriften nennen die beiden Falken am Kopfbereich als den Gott Sopdu, und die beiden anderen am Fuß als Horus. Links der Inschriftenzeile ist Ken-Hor zweimal vor Osiris anbetend dargestellt. In der Mitte liegt Anubis in Schakalgestalt auf einem Schrein mit dem Abydos-Fetisch als Mittelpunkt, auf beiden Seiten von jeweils zwei Horussöhnen flankiert. Rechts vom Inschriftenband betet der Sarginhaber in der Mitte den auf einem Schrein liegenden Anubis an, begleitet von drei hockenden Göttern auf einem Schrein auf der linken Seite, sowie einem hasenköpfigen und einem schlangenköpfigen Gott der Unterwelt rechts. Am rechten Bildfeld ist der Verstorbene noch einmal anbetend vor Ptah dargestellt.
Zudem schmücken ein liegender Schakal auf der einen und ein Paar Udjat-Augen auf der anderen die Schmalseiten des Sargdeckels. Es ist jedoch äußerst ungewöhnlich, dass die Udjat-Augen, die sich normalerweise an die Kopfrichtung der im Sarg platzierten Mumie orientieren, hier am Fußbereich dargestellt sind. Ob hier ein Fehler unterlaufen ist, muss noch untersucht werden.
(I. Liao nach: Brech, R., Spätägyptische Särge aus Achmim. Eine typologische und chronologische Studie, Gladbeck 2008, S. 73ff.; Germer, R. / Kischkewitz, H. / Lüning, M., Berliner Mumiengeschichten. Ergebnisse eines multidisziplinären Forschungsprojektes, Regensburg 2009, S. 126f.)

Material/Technik

Holz (Material); grundiert (weiß), bemalt

Maße

Höhe x Breite x Tiefe: 85 x 77 x 222 cm; Höhe x Breite x Tiefe: 87,4 x 81 x 234 cm (mit Holzplatte); Länge x Breite x Höhe: 220 x 80 x 85 cm (lt. Inv.); Gewicht: ca. 300 kg

Links/Dokumente

Ägyptisches Museum und Papyrussammlung

Objekt aus: Ägyptisches Museum und Papyrussammlung

Die bemerkenswerte Sammlung des Ägyptischen Museums und Papyrussammlung zählt ca. 100.000 Objekte. Sie umfasst Meisterwerke unterschiedlicher Epochen...

Das Museum kontaktieren

[Stand der Information: ]

Hinweise zur Nutzung und zum Zitieren

Die Text-Informationen dieser Seite sind für die nicht-kommerzielle Nutzung bei Angabe der Quelle frei verfügbar (Creative Commons Lizenz 3.0, by-nc-sa) Als Quellenangabe nennen Sie bitte neben der Internet-Adresse unbedingt auch den Namen des Museums und den Namen der Textautorin bzw. des Textautors, soweit diese ausdrücklich angegeben sind. Die Rechte für die Abbildungen des Objektes werden unterhalb der großen Ansichten (die über ein Anklicken der kleineren Ansichten erreichbar werden) angezeigt. Sofern dort nichts anderes angegeben ist, gilt für die Nutzung das gerade Gesagte. Auch bei der Verwendung der Bild-Informationen sind unbedingt der Name des Museums und der Name des Fotografen bzw. der Fotografin zu nennen.
Jede Form der kommerziellen Nutzung von Text- oder Bildinformationen bedarf der Rücksprache mit dem Museum.