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Kupferstichkabinett [SM 23b.52]
http://www.smb-digital.de/eMuseumPlus?service=ImageAsset&module=collection&objectId=1504466&resolution=superImageResolution#266337 (Kupferstichkabinett, Staatliche Museen zu Berlin CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Kupferstichkabinett, Staatliche Museen zu Berlin / Fotograf unbekannt (CC BY-NC-SA)
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Berlin, Unter den Linden. Entwurf zu einem Kaufhaus. Perspektivische Ansicht

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Beschreibung

Der Entwurf zu einem Kaufhaus Unter den Linden zählt zu den bedeutendsten, hinsichtlich der Autorschaft aber zugleich umstrittensten Arbeiten in Schinkels Nachlass. Die Modernität des Entwurfs ist unbezweifelt und wird stets betont. Anders sieht es mit der Urheberschaft Schinkels aus, die bereits Paul Ortwin Rave in Zweifel zog und von Reinhart Strecke aufgrund von Aktenfunden erneut zur Diskussion gestellt worden ist. Raves Argumentation fußt auf einem Gutachten vom 28. Januar 1827, das Schinkel mit den Worten eröffnet, dass ihm der Entwurf (zu einem Kaufhaus) vorgelegt worden sei, der ihm »einer besonderen Berücksichtigung wert schien« (zit. nach Strecke 1992, S. 216). Deutlich wird, dass Schinkel sich mit dem Gutachten auf das Projekt eines Dritten, nicht auf ein eigenes bezieht. Dass dieser Dritte nicht genannt wird, muss nicht verwundern: Es handelt sich bei ihm um einen Mitarbeiter der Oberbaudeputation, womit Schinkels Unterschrift auf dem Entwurf zu einem Sicht- und Genehmigungsvermerks wird (was für eine ganze Reihe weiterer Entwürfen anzunehmen ist). Diesem Gutachten ist ein Dokument voranzustellen, das Rave unbekannt geblieben war. Es ist undatiert, muss aber aufgrund seines Inhalts zeitlich vor Schinkels Gutachten entstanden sein. Unterzeichnet ist es von dem Baukondukteur Heinrich Bürde.
Das Dokument, so wie es sich in den Akten erhalten hat, besteht aus einem Anschreiben und drei detaillierten tabellarischen Aufstellungen für ein zu errichtendes »großes Kaufhaus« (Strecke 1992, S. 202-215). Drei zugehörige Entwurfszeichnungen sind im Text mit römisch I, II und III benannt. Es handelt sich um die vorliegende Ansicht, ein Blatt mit Grundrissen und ein weiteres mit Schnittdarstellungen (SM 23b.53, SM 23b.54), jeweils mit den entsprechenden Nummern oben rechts. Die Idee zu dem Kaufhaus ist damit eindeutig Bürde zuzuschreiben. Dies gilt insbesondere auch für die Grundrisse, auf die in den tabellarischen Aufstellungen explizit Bezug genommen wird. Letztlich nicht entschieden ist hingegen die Frage nach dem Urheber vorliegender Ansicht und damit nach dem Anteil Schinkels an dem Entwurf. Den Grund für die Zweifel liefert Bürde selbst, der nach eigenen Worten das »Projekt in seinem rohen Zustande« einreichte, verbunden mit der Bitte an Schinkel, »ihm [dem Projekt, RJ] durch eigene Bearbeitung eine solche Vollkommenheit geben [zu] wollen, daß es dadurch die Allerhöchste Genehmigung« zur Ausführung erhalten könne (zit. nach Strecke 1992, S. 203). Hier wäre also eine Händescheidung vorzunehmen, die mit Blick auf die Funktion der Architekturzeichnung – Normierung im Sinne einer Lesbarkeit durch Dritte – und das hohe zeichnerische Niveau in der Oberbaudeputation kaum möglich scheint. Hinzu kommt das gänzliche Fehlen gesicherter Zeichnungen Bürdes, der sich zudem Schinkel stark angepasst haben dürfte, als dessen »treue[r] und unermüdliche[r] Gehülfe« er im Nachruf bezeichnet wird (zit. nach Strecke 1992, S. 196). Dennoch ist die Ausführung vorliegender Ansicht Schinkel zuzuschreiben. Hierfür sprechen die nicht zu bezweifelnde künstlerische Qualität, wie auch der Hinweis von Bürde, dass er seinen Entwurf im »rohen Zustande« einreichte (die uneingeschränkte Zuschreibung an Schinkel wurde ebf. von Christoph von Wolzogen angeregt; Mail vom 4.2.2015). Anregung und Idee zu dem Projekt liegen hingegen bei Bürde.
Bürdes Kaufhaus sollte anstelle des Akademiegebäudes (heute Standort der Staatsbibliothek Unter den Linden) in Form einer Dreiflügelanlage errichtet werden. Mit seinen etwa 180 einzelnen Läden, dazu eine Anzahl von Wohnungen, hätte es sein berühmtes Vorbild, das Palais Royale in Paris, an Umfang bei weitem übertroffen. Weiter befasste Bürde sich mit der Unterbringung der Institutionen, die auf dem Gelände der Akademie angesiedelt waren. Für die Kunstakademie schlug er einen Neubau in unmittelbarer Nähe des Alten Museums vor, für den königlichen Marstall die Err

Material/Technik

Aquarell, über Vorzeichnung mit Graphitstift / Papier (vélin)

Maße

Blattmaß: 18,7 x 55,4 cm

Links/Dokumente

Gezeichnet Gezeichnet
1827
Karl Friedrich Schinkel
Geistige Schöpfung Geistige Schöpfung
1827
Bürde, Heinrich
1826 1829
Kupferstichkabinett

Objekt aus: Kupferstichkabinett

Das Kupferstichkabinett ist das Museum der Graphischen Künste bei den Staatlichen Museen zu Berlin. Es bildet dort das Sammlungs-, Kompetenz- und...

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