Dargestellt ist der Kamin für das Speisezimmer in der Wohnung Friedrich Wilhelms IV. im Berliner Schloss in einer Ansicht und im Grundriss mit Angaben zum Material. Für die Front, des in die Ecke gerückten Kamins, sah Schinkel toskanische Säulen mit schlichtem Gebälk vor. Auf dem Kaminsims stehen mehrere Kleinplastiken, darunter in Bronze eine verkleinerte Kopie der Ildefonso-Gruppe. Hinter der Gruppe ist ein Spiegel angebracht, der von zwei lagernden Figuren gekrönt wird, deren Geschlecht nicht festgelegt scheint. In der Berliner Kunstbibliothek hat sich eine etwas aufwändigere Zeichnung des Kamins mit seitlichen Karyatiden-Figuren erhalten (Kunstbibliothek, SMB, Hdz 4896), hier sind die den Spiegel krönenden Figuren eindeutig als Mann und Frau zu erkennen. Von Jörg Meiner werden sie als Dionysos und Ariadne gedeutet. Der Kamin wurde in den auf der Zeichnung vermerkten Materialien, Granit und weißem und grauem Kunzendorfer Marmor, vom Berliner Steinmetzmeister Carl Ludwig (?) Wimmel und dem Ofenfabrikaten Tobias Christoph Feilner ausgeführt (Zentralarchiv Berlin, NL Schinkel 6, M 7, Brief an Wilhlem Berger vom 18. Juli 1838). Nach Eva Börsch Supan (2011) könnte der späte Kamineinbau mit den Veränderungen am Fensterpfeiler zusammen fallen, vgl. hierzu die Angaben zu Inv. SM 22a.41. Der Kamin ist nicht erhalten. Zur Wohnung Friedrich Wilhelms IV. im Berliner Schloss allgemein vgl. die Angaben zu Inv. SM 34.54.
Text: Birgit Kropmanns (2012)
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