Die Werkzeichnung eines Stützfußes mit einer Chimäre in Seitenansicht entstand im Zusammenhang mit den Entwürfen für die Abschlussbekrönung der so genannten „Großen Neugierde“ im Park von Glienicke, die dem Lysikratesmonument in Athen nachgebildet ist (vgl. Details zur Schalenverzierung der Abschlussbekrönung, Inv. SM 43a.61). Die Abschlussbekrönung wurde von der Berliner Gießerei von Moritz Geiss in Zink gegossen und vergoldet. Das in der Zinkgießerei verbliebene Modell wurde 1840 leicht verändert z. B. für die zehn Konsolen im Calidarium, für Beine eines Konsoltisches und als Stützen eines Ruhebetts im Impluvium der Römischen Bäder wieder verwendet. Der Stützfuß wurde 1841 von Moritz Geiss in seiner Sammlung von Zinkgussornamenten veröffentlicht. Vorbilder waren antike Stützen in Form von Protomen und römische Dreifüßen (vgl. die Angaben zu den Entwürfen Inv. SM 48a.51; Inv. SM 46.33). Ab den 1820er Jahren gehörten derartige Stützen zum Schinkelschen Formenrepertoire. Die Bekrönung wurde auch in die „Vorbilder für Fabrikanten und Handwerker aufgenommen (vgl. Inv. 33.34-1991).
Text: Birgit Kropmanns (2012)
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