museum-digitalsmb
CTRL + Y
en
Antikensammlung [F 2414]
https://id.smb.museum/digital-asset/973552 (Antikensammlung, Staatliche Museen zu Berlin CC BY-NC-SA)
Provenance/Rights: Antikensammlung, Staatliche Museen zu Berlin (CC BY-NC-SA)
1 / 2 Previous<- Next->

Attische Weinkanne: Liebespaar

Contact Cite this page Data sheet (PDF) Calculate distance to your current location Archived versions Mark for comparison Graph view

Description

Die kleine Kanne mit ihrem noch kleineren, miniaturhaften bildlichen Dekor zählt zu den bekanntesten Stücken im Repertoire der griechischen Kunstwerke erotischen oder explizit sexuellen Inhalts. In keinem Handbuch zur Sexualität in der griechischen Antike fehlt die Darstellung der intimen Begegnung des sitzenden Jünglings mit der jungen Frau, wohl einer Hetäre (‚Kurtisane’). Eng an seinen Lehnstuhl geschmiegt, die Arme an der Sitzfläche festgeklammert, die aneinander gepressten Beine mit dem auf die Knie gerutschten Gewand lang ausgestreckt, ist der junge Mann bereit zum Vollzug des Liebesakts mit seiner vollständig nackten Gefährtin. Die Initiative geht eindeutig von der Frau aus. Aufgrund gesellschaftlicher Normen und bildlicher Konventionen kann es sich bei dieser nicht um eine ehrbare Bürgerin, sondern eben nur um eine Prostituierte handeln. Dagegen spricht auch nicht die innige Note, die durch die leichte Berührung der Köpfe und durch den Blickkontakt gegeben ist. Die in langen Locken auf Schläfen und Hals herabfallenden Haare kennzeichnen den Sitzenden unmißverständlich als Jüngling, der offenbar seine ersten sexuellen Erfahrungen im Kontext eines Symposions oder eines Bordellbesuchs sammelt.
Der Name des Vasenmalers hochklassischer Zeit ist uns unbekannt. Rund 80 Tongefäße meist kleineren Formats, darunter auffällig viele Kannen, sind ihm aus stilistischen Gründen zugeschrieben worden; kein einziges dieser Gefäße ist signiert. Den archäologischen Hilfsnamen vergab J. D. Beazley nach einer Amphora in der St. Petersburger Eremitage, die wahrscheinlich von dem russischen Sammler Iwan Iwanowitsch Schuwalow im 18. Jahrhundert in Italien erworben worden war. Aus Italien, und dort vor allem aus der Stadt Spina im Po-Delta sowie aus Kampanien und Lukanien im Süden, stammen denn auch die meisten der diesem Maler zugewiesenen Stücke. Produziert haben er und seine Werkstatt in Athen zwischen 440 und 410 v. Chr., also im Zeitalter des Perikles und des Peloponnesischen Krieges.

Die Antikensammlung. Altes Museum, Pergamonmuseum 3. Aufl. (2007) S. 76 Nr. 38 (M. Maischberger).

Material/Technique

Ton, rotfigurig

Measurements

Höhe: 19 cm

Links / Documents

Antikensammlung

Object from: Antikensammlung

Die Antikensammlung der Staatlichen Museen zu Berlin gehört zu den bedeutendsten Sammlungen für antike griechische und römische Kunst in der Welt....

Contact the institution

[Last update: ]

Usage and citation

The textual information presented here is free for non-commercial usage if the source is named. (Creative Commons Lizenz 3.0, by-nc-sa) Please name as source not only the internet representation but also the name of the museum.
Rights for the images are shown below the large images (which are accessible by clicking on the smaller images). If nothing different is mentioned there the same regulation as for textual information applies.
Any commercial usage of text or image demands communication with the museum.