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Antikensammlung [F 2180]
https://id.smb.museum/digital-asset/972870 (Antikensammlung, Staatliche Museen zu Berlin CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Antikensammlung, Staatliche Museen zu Berlin (CC BY-NC-SA)
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Attischer Kelchkrater: Athleten bei der Vorbereitung zum Wettkampf

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Beschreibung

Die Bilddekoration dieses großen Weinmischgefäßes führt uns in die Welt des Sports, zu den Vorbereitungen für das Training oder einen Wettkampf. Beide Bildstreifen, die durch ein sorgfältig ausgeführtes Palmettenwerk jeweils über den Henkeln getrennt sind, gehören inhaltlich zusammen. Beischriften nennen die Namen der Dargestellten, die alle unbärtig, also im Ephebenalter (15-18 Jahre) und bekränzt sind. Wegen der symmetrischen Komposition hat man die Seite mit dem Diskusträger in der Mitte als Vorderseite bestimmt: Der nackte Jüngling (Antiphon) probiert offenbar noch einmal Gewicht und Handhabung des Diskus. Die leicht zurückgelehnte Haltung lässt die Körperspannung und den Schwung ahnen, zu dem er gleich ausholen wird. Vor ihm rechts steht der in einen Mantel gehüllte jugendliche Trainer (Hipp(ar)chos), der letzte Anweisungen gibt. Seine Geste betrifft möglicherweise die Infibulation, hier das Hochbinden des Geschlechtsteiles, das durch die sportlichen Aktivitäten der sich generell nackt bewegenden Athleten nicht behindern oder zu Schaden kommen soll. Links wird diese Vorbereitung eines frontal stehenden jungen Mannes gezeigt, der in seiner Rechten ein Band hält. Ein Diener (ho pais = der Knabe) verfolgt aufmerksam das Tun. Die Inschrift rechts „Leagros Kalos“ könnte sich auf einen bekannten Athener Jugendlichen beziehen, der mehr als 40 Jahre später als Heerführer berühmt wurde. Die Gruppe rechts besteht aus Polyllos, der gerade sein Gewand ablegt und einem Diener, der ein Salbfläschchen in der Hand hält.
Die andere Seite zeigt links einen jungen Mann (Hippomedon) in Rückansicht, dem ein Diener (Tranion) den Fuß massiert oder einen Dorn auszuziehen versucht. Der Knotenstock und der leicht über die Schultern gelegte Mantel lassen eher an einen Zuschauer als einen Athleten denken. Der junge Mann in der Mitte (Hegesias) läßt Öl aus einem Aryballos in seine geöffnete Hand tropfen, um sich einzureiben und beim Ringkampf nicht leicht greifbar und damit besiegbar zu sein. Vor ihm steht ein Hocker mit dem abgelegten Gewand, während der frontal stehende Lykos rechts gerade seinen Mantel zusammenlegt, um ihn dem rechts wartenden Diener zu übergeben. Auch auf dieser Seite ist über dem Hocker die Lieblingsinschrift für Leagros aufgemalt.

Das mit großer Meisterschaft bemalte Gefäß wird als Werk des athenischen Malers und späteren Töpfers Euphronios angesehen. Dieser war so bekannt, dass sich auch andere Vasenmaler-Konkurrenten auf ihn bezogen. Da schon in der Antike der große Krater zerbrochen war – möglicherweise beim Transport nach Unteritalien, wo er auch gefunden wurde – hat man ihn mit Bleidraht geflickt. Die kleinen Löcher kann man besonders innen sehen; außen wurden sie neutral verschlossen, um die Malerei nicht zu beeinträchtigen.

Von Göttern und Menschen - Bilder auf griechischen Vasen (2010) Nr. 36 (U. Kästner).

Material/Technik

Ton, rotfigurig

Maße

Durchmesser: 44 cm; Höhe: 35 cm

Links/Dokumente

Antikensammlung

Objekt aus: Antikensammlung

Die Antikensammlung der Staatlichen Museen zu Berlin gehört zu den bedeutendsten Sammlungen für antike griechische und römische Kunst in der Welt....

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