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Kupferstichkabinett [Lohde 1835,1,5]
http://www.smb-digital.de/eMuseumPlus?service=ImageAsset&module=collection&objectId=1532778&resolution=superImageResolution#3113890 (Kupferstichkabinett, Staatliche Museen zu Berlin CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Kupferstichkabinett, Staatliche Museen zu Berlin / Fotograf unbekannt (CC BY-NC-SA)
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Tafel 3: Ansichten eines Lehnstuhls

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Beschreibung

Schinkel entwarf eine Garnitur von Sitzmöbeln für das Wohnzimmer der Prinzessin Marie im ersten Obergeschoss des Palais Prinz Karl, zu der neben dem hier dargestellten Armlehnstuhl mehrere Stühle, ein Sofa und ein Ruhebett gehörten. Neben einem zweiten Armlehnstuhl sind auch zwei der Stühle erhalten (alle im Schloss Glienicke SPSG), während Sofa und Ruhebett verloren sind. Zu den Stühlen und dem Ruhebett sind Werkzeichnungen (Inv. SM 46.42; Inv. SM 46.46; Inv. SM 46.50; Inv. SM 49.40) und Ludwig Lohdes Publikationen wie die vorliegende Farblithographie bekannt.
Das zart dimensionierte Stuhlgestell und der schwarze Lack verleihen dem Modell besondere Leichtigkeit. Die Assoziation an fernöstliche Formen wird nicht zuletzt durch die bambusartige Ausprägung der Armlehnen geweckt. Deren eleganter übergangsloser Verlauf von der Rücklehne in das vordere Bein lehnt sich an englische Vorbilder etwa in Lansdowne-House an, die Schinkel nach eigenem Bekunden bereits im Hinblick auf seine Tätigkeit für den anglophilen Prinzen Karl während seines Aufenthalts in England 1826 studierte. In Kombination dazu tritt eine vorwiegend aus antikem Repertoire schöpfende Ornamentik, darunter feinste Palmetten und Mäander, die das Gestell mit einem teils erhabenen, teils eingeschnittenen Golddekor überzieht.
Die Ausführung entspricht bis ins Detail einer Zeichnung (Inv. SM 49.8) von Lohde, die den Stuhl in der Seiten und in der Vorderansicht präsentiert und die verlorenen Werkzeichnungen in verkleinertem Maßstab kopiert. Das unterlegte Raster, die Beschriftung mit »Taf. III« und die unvollständige Tuschfassung weisen das Blatt als Vorzeichnung für die ab 1835 auf Schinkels Veranlassung von Lohde publizierte Folge von Schinkels Möbelentwürfen aus. Die 20 Jahre später in der zweiten Auflage noch um sechs Tafeln erweiterten Lithographien geben ein seltenes Zeugnis von der originalen Farbigkeit der Bezüge und der präzisen Kontur ihrer Aufpolsterung. Das Gestell und der eingelegte originale Sitzrahmen tragen als Nummerierung eine eingeschlagene »VI«, wonach also zumindest sechs Exemplare des Armlehnstuhls vorhanden waren. Es sind zudem einige leicht variierte, zumeist weniger detailreiche Ausführungen in Mahagoni bekannt, darunter auch ein Exemplar im Kunstgewerbemuseum SMB (Inv. W-1987,32; vgl. Kat. Schinkel 2002, S. 164, Abb. 2).
Text: Achim Stiegel (2012)

Material/Technik

Farblithographie / Papier (vélin)

Maße

Blattmaß: 49,5 x 63,5 cm

Links/Dokumente

Veröffentlicht Veröffentlicht
1835
Lohde, Ludwig
Geistige Schöpfung Geistige Schöpfung
1835
Karl Friedrich Schinkel
1834 1837
Kupferstichkabinett

Objekt aus: Kupferstichkabinett

Das Kupferstichkabinett ist das Museum der Graphischen Künste bei den Staatlichen Museen zu Berlin. Es bildet dort das Sammlungs-, Kompetenz- und...

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