Der gesondert gearbeitete Kopf eines jungen Mannes mit langen Lockensträhnen saß nach Ausweis der geraden Schnittfläche am Hals ursprünglich sicher einer lebensgroßen Statue auf und war nach links gewandt. Das sorgfältig gestaltete Haupthaar wurde sekundär mit einer eingetieften Rille versehen, die wohl zur Befestigung bzw. als Auflager eines metallenen Kranzes oder einer Binde gedient haben wird. Die ganz ebenmäßig ideal gehaltenen Züge lassen es, von den methodischen Schwierigkeiten der Benennung ganz abgesehen, wenig ratsam erscheinen, hier ein hellenistisches Königsporträt erkennen zu wollen. Die Zugehörigkeit des Kopfes zur Statue eines siegreich bekränzten Athleten, wozu auch der Fundort im Gymnasion passen würde, erscheint sehr viel wahrscheinlicher.
Katalog zur Ausstellung "Pergamon - Panorama der antiken Metropole" 30.09.2011 - 30.09. 2012 (A. Scholl: Kat. Nr. 5.14).
Fundort: beim Aufstieg am Osttor (Türkei/Pergamon/Gymnasion)
de