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Kupferstichkabinett [SZ Lehmbruck 1]
http://www.smb-digital.de/eMuseumPlus?service=ImageAsset&module=collection&objectId=1615703&resolution=superImageResolution#3664219 (Kupferstichkabinett, Staatliche Museen zu Berlin CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Kupferstichkabinett, Staatliche Museen zu Berlin / Jörg P. Anders (CC BY-NC-SA)
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Weibliches Brustbild von vorn

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Beschreibung

Die Zeichnungen des Bildhauers Wilhelm Lehmbruck sind selten mit aufwendigen Mitteln gestaltet. In ihrem Charakter sind sie eher verhalten und haben ein nahezu ätherisches Wesen. Diese Flüchtigkeit, das Auflösen der Materie, das Vergeistigen des Daseins war eines der Hauptziele, das sich Lehmbruck vorwiegend in seinem plastischen Spätwerk stellte. In der Zeichnung war dieses Ziel eher und unaufwendiger erreichbar als im Bildwerk. Im CEuvre Lehmbrucks wirken deshalb die Zeichnungen wie die Skizze des Geistigen, die Seele seiner Skulpturen.
In den meisten Fällen läßt sich zwischen Plastik und Zeichnung eine konkrete Verbindungslinie ziehen.
Das mit Pinsel gezeichnete Brustbild, welches mit dem Kopf der »Sinnenden« von 1913/14 und der gleichzeitigen Bronze »Mädchenkopf auf schlankem Hals« in Verbindung gebracht wurde, steht im Ausdruck des Gesichtes, der Kopfneigung und dem angedeuteten langen Haar dem Steinguß »Mädchenkopf, sich umwendend« von 1913/14 (Nationalgalerie, Berlin) näher, obwohl Lehmbruck in der Zeichnung das Problem der Kopfdrehung nicht aufnahm.
Neben Vorzeichnungen für Gemälde und Druckgraphiken, Entwurfszeichnungen und wenigen Porträts hat Lehmbruck mehrfach nach seinen Plastiken gezeichnet. Diese Zwischenstufe, in der er in der Zeichnung das Vorbild leicht veränderte, führt ihn zu immer weiterer Verdichtung seiner Figuren. Der Typus des Kopfes der vorliegenden Zeichnung läßt vermuten, daß er nicht nach einem Modell, sondern nach einer Plastik entstanden ist. Die beiden halbkreisförmigen Bögen in der Stirnpartie umschließen die hellsten Stellen auf der plastisch herausgearbeiteten Stirnwölbung, wie sie der erwähnte Steinguß zeigt. Unabhängig von dieser im Arbeitsprozeß angelegten Verwendung der Zeichnung, ist sie durch ihr größeres Format und die monumentale Wirkung des Kopfes eine frei wirkende Arbeit.
Ludwig Justi (1909-1933 Direktor der Nationalgalerie), stellte 1933 in der neueingerichteten ständigen Ausstellung der Neuen Abteilung der Nationalgalerie die Zeichnung gemeinsam mit der Bronze »Weiblicher Torso« von 1910 und dem Steinguß »Kniende« von 1911 aus.

Text: Eugen Blume: Das Berliner Kupferstichkabinett. Ein Handbuch zur Sammlung, hg. von Alexander Dückers, 2. Auflage, Berlin 1994, S. 457 f., Kat. VIII.22 (mit weiterer Literatur)

Material/Technik

Pinsel mit grauer Tusche

Maße

Blattmaß: 52,1 x 36,4 cm

Links/Dokumente

Kupferstichkabinett

Objekt aus: Kupferstichkabinett

Das Kupferstichkabinett ist das Museum der Graphischen Künste bei den Staatlichen Museen zu Berlin. Es bildet dort das Sammlungs-, Kompetenz- und...

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