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Kupferstichkabinett [165-1891]
http://www.smb-digital.de/eMuseumPlus?service=ImageAsset&module=collection&objectId=1617745&resolution=superImageResolution#4249842 (Kupferstichkabinett, Staatliche Museen zu Berlin CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Kupferstichkabinett, Staatliche Museen zu Berlin / Jörg P. Anders (CC BY-NC-SA)
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Das Urteil des Paris

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Beschreibung

Bis auf wenige Abreibungen herausragender, vollständig erhaltener Abdruck der berühmten Platte von Marcanton nach einer Erfindung Raffaels. Obwohl dieses Original verloren ist, bezeugen eine Notiz Vasaris und einige Studien, Motivzitate sowie zeitgenössische Kopien, daß sich Raffael um 1515/18 mit der Komposition beschäftigt haben muß. Sie geht in den wesentlichen Teilen wiederum auf antike Vorbilder zurück, wobei ein Sarkophagrelief mit dem »Urteil des Paris«, heute in der Villa Medici zu Rom, die nächsten Bezüge aufweist (Massari/Prosperi Valenti Rodinò 1989, S.29, Abb.5).
Eine Mittelachse - aufgebaut aus dem gewundenen Rückenakt der Minerva, der heranschwebenden Victoria und dem Sonnengott Sol - teilt das Bild. Zur linken reicht Paris der Venus den Apfel, daneben sind Juno mit dem Pfau, dahinter Merkur und am Rande drei Naiaden zu sehen. Zur rechten findet sich entsprechend eine Gruppe von zwei Flußgöttern und einer weiteren Nymphe, welche die europäische Kunst von Behams »Jungbrunnen« (Kat. Nr. III.44; hier auch die Minerva) bis Manets »Dejeuner sur l´herbe« von 1863 angeregt hat; darüber der thronende Jupiter, getragen von Aeolos, dem Gott der Winde, umringt von Ganymed, Diana und einer nicht näher ausgezeichneten Göttin. Die ganze, rhythmisch gegliederte Figurenszene entfaltet sich in zwei Zonen friesartig vor einem nur vage bestimmten Raum, der jedoch besonders im Vordergrund voller atmosphärischer Stimmung ist. Marcanton zeigt sich hier - vor der Entfaltung des härteren, routinierten Stils ab etwa 1520 - im Zenit seines Schaffens. Wie keine zweite Arbeit seiner Hand ist »Das Urteil des Paris« über weite Partien von warmtonigen, malerischen Effekten durchzogen. Sie werden erzeugt von einem äußerst präzis und variationsreich modellierenden, spitzen Stichel sowie von feinen, meist horizontal verlaufenden
Kratzspuren, die möglicherweise von einem Anschliff der Platte mit Bimsstein
stammen.

Hein-Th. Schulze Altcappenberg in: Das Berliner Kupferstichkabinett. Ein Handbuch zur Sammlung, hg. von Alexander Dückers, 2. Auflage, Berlin 1994, S. 259-260, Kat. V.18 (mit weiterer Literatur)

Material/Technik

Kupferstich

Maße

Blattmaß: 29,5 x 44,7 cm; Höhe x Breite: innere Einfassungslinie 29,2 x 44,7 cm

Links/Dokumente

Kupferstichkabinett

Objekt aus: Kupferstichkabinett

Das Kupferstichkabinett ist das Museum der Graphischen Künste bei den Staatlichen Museen zu Berlin. Es bildet dort das Sammlungs-, Kompetenz- und...

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