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Kupferstichkabinett [KdZ 1873]
http://www.smb-digital.de/eMuseumPlus?service=ImageAsset&module=collection&objectId=1603541&resolution=superImageResolution#4985512 (Kupferstichkabinett, Staatliche Museen zu Berlin CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Kupferstichkabinett, Staatliche Museen zu Berlin / Atelier Schneider (CC BY-NC-SA)
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Entwurf zum Frontispiz von Voltaires "Mariamne", 5. Akt: Herodes wird durch Narbas und Idamas der Dolch entrissen

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Beschreibung

Neben Ch.-N. Cochin, Ch.-D.-J. Eisen und J. M. Moreau le Jeune (Kat. VI.26) gehört Gravelot zu den fruchtbarsten französischen Buchillustratoren des 18. Jahrhunderts. Als »dessinateur par goût, graveur par nécessité« wie er sich selbst bezeichnete, lieferte Gravelot – von Ausnahmen abgesehen – nur die Entwurfsvorlagen für die von ihm illustrierten Bücher, die dann von hochqualifizierten Stechern ausgeführt wurden.
Nach einer bewegten Jugend und einer kurzen Lehrzeit im Atelier François Bouchers lebte Gravelot viele Jahre (1732–45) in London. Dort war er mit großem Erfolg als Buchillustrator und Karikaturist tätig. Sein dortiges Wirken beeinflußte die englische Kunst bis hin zu Gainsborough (Kat. VI. 36-37) beträchtlich. Als Schüler Gravelots erlernte jener vermutlich um 1740 das Radieren.
In den seiner Rückkehr nach Paris folgenden Jahren fand Gravelots Kunst zu ihrem Höhepunkt.
Der Illustrationsentwurf zu Voltaires Tragödie »Mariamne« wurde von N. de Launay gestochen und ist in dieser Form, allerdings detailliert durchgeführt und seitenverkehrt, in Bd. 3 (Théâtre Tome 1) der »Collection-Complette des Œuvres de M. de Voltaire«, Genève (Cramer) 1768 zwischen S. 194 und 195 abgedruckt. Die insgesamt 30bändige Gesamtausgabe (1768–74) der Voltaire-Schriften (Kunstbibliothek, Slg. Grisebach, Sign. Gris 1662 mtl.) wurde vollständig von Gravelot illustriert. Unter den 33 hierzu im Kabinett vorhandenen Illustrationsentwürfen gibt es zwei weitere Blätter zur selben Szene, von denen eines unserem Entwurf vorausgeht, das andere ihm nachzustellen ist. An derartigen Entwicklungsreihen wie sie sich noch für andere Motive nachweisen lassen, wird die Arbeitsweise des Illustrators unmittelbar anschaulich. Die großzügigen, dramatisch bewegten Skizzen zur Voltaire-Ausgabe »bilden einen seltsamen Gegensatz zu der minutiösen Kunst, mit der man Gravelot sonst häufig identifizieren möchte« (Fürstenberg 1929).

Text: Sigrid Achenbach in: Das Berliner Kupferstichkabinett. Ein Handbuch zur Sammlung, hg. von Alexander Dückers, 2. Auflage, Berlin 1994, S. 322, Kat. VI.20 (mit weiterer Literatur)

Material/Technik

Rötel, schwarze Kreide, Graphit, Feder in Schwarz, verso gerötelt

Maße

Blattmaß: 21,3 x 15,2 cm

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Kupferstichkabinett

Objekt aus: Kupferstichkabinett

Das Kupferstichkabinett ist das Museum der Graphischen Künste bei den Staatlichen Museen zu Berlin. Es bildet dort das Sammlungs-, Kompetenz- und...

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