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Kupferstichkabinett [Sign. 2131 E, Blatt 10]
http://www.smb-digital.de/eMuseumPlus?service=ImageAsset&module=collection&objectId=1623415&resolution=superImageResolution#3595281 (Kupferstichkabinett, Staatliche Museen zu Berlin CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Kupferstichkabinett, Staatliche Museen zu Berlin / Jörg P. Anders (CC BY-NC-SA)
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Der Portikus mit der Laterne

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Beschreibung

Canaletto läßt den Blick auf ein ›ideal‹ zusammengestelltes Architekturensemble durch das Rahmenmotiv dreier Bögen eines antiken Säulenportikus fallen. Das freie, Licht, Schatten und Atmosphäre fein charakterisierende, in den Laufrichtungen und Schwellungen variantenreiche Strichbild ist stilistisch der 1741 datierten »Ansicht von Venedig« (Bromberg 1974, Nr. 12) eng verwandt und legt eine Entstehung des Blattes um eben dieselbe Zeit nahe. Venezianische Motive werden frei mit römischen vermengt: Links – von der Säule überschnitten– ist ein Bischofsgrab dargestellt, rechts ein Tempel und ein Triumphbogen, leicht aus der Mitte versetzt und durch die Lichtführung hervorgehoben eine Häusergruppe der Lagunenstadt mit dem Wappen Canalettos über einer Tür, dahinter weiter Himmel und ein Meeresstreifen mit tief liegendem Horizont. Wie eine Fuge begleitet die bunt gemischte Staffage von Wanderern, Bürgern, Soldaten, Musikern und Arbeitern das Leitthema eines in der Stimmung heiteren, in der Sache leicht morbiden Architekturcapriccios. Diese ästhetische Disposition kulminiert in den Arkaden mit der Laterne, die ruinös und zerbrochen, gleichzeitig aber von einer jungen, frischen Vegetation umrankt sind. Durch die Form dieses Arrangements wird die Wahrnehmung gelenkt, durch den graphischen Modus der Ausdruck stimuliert.
Mit der Erwerbung des bedeutenden Albums konnten die Bestände an Canaletto-Graphik schon frühzeitig abgerundet und nahezu vervollständigt werden. Es enthält das dem englischen Konsul Joseph Smith gewidmete Werk des Venezianers mit teilweise sehr raren Drucken und stammt aus vornehmer Sammlerhand, zeigt doch der Einband auf beiden Dekkeln das Wappen des Grafen Anton Maria Zanetti d.Ä., ein Zeitgenosse und Freund des Künstlers. Bisher ungeklärt blieb die weitere Provenienzkette, der nun ein Glied hinzugefügt werden kann. Denn ein Eintrag im Inventar weist auf Sir Charles Robinson (1824–1913), einen der großen englischen Sammler und Kenner des 19. Jahrhunderts hin, der einen Teil seiner Sammlung 1902 bei Christie´s versteigern ließ. Zuvor jedoch wurde die Kollektion durch das Haus Agnew verschiedenen Museen angeboten, unter anderen den Berlinern. Bei dieser Gelegenheit muß das kostbare Buch – wie auch eine Reihe von Handzeichnungen des 15. und 16. Jahrhunderts - erworben worden sein.

Text: Hein-Th. Schulze Altcappenberg in: Das Berliner Kupferstichkabinett. Ein Handbuch zur Sammlung, 2. Aufl., Berlin 1994, S. 294f., Kat. V.57 (mit weiterer Literatur)

Material/Technik

Radierung

Maße

Blattmaß: 29,9 x 42,6 cm

Links/Dokumente

Kupferstichkabinett

Objekt aus: Kupferstichkabinett

Das Kupferstichkabinett ist das Museum der Graphischen Künste bei den Staatlichen Museen zu Berlin. Es bildet dort das Sammlungs-, Kompetenz- und...

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