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Kupferstichkabinett [3-1892]
http://www.smb-digital.de/eMuseumPlus?service=ImageAsset&module=collection&objectId=1622988&resolution=superImageResolution#246161 (Kupferstichkabinett, Staatliche Museen zu Berlin CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Kupferstichkabinett, Staatliche Museen zu Berlin / Jörg P. Anders (CC BY-NC-SA)
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Bildnis des Königs Georg I. von Großbritannien

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Beschreibung

Ausgehend von Isaac Newtons erstmals 1704 veröffentlichter Theorie des einfarbigen Lichtes, das sich aus den Grundfarben Gelb, Rot und Blau zusammensetzt, entwickelte Le Blon für die Reproduktion von Gemälden den mit mehreren Kupferplatten erzeugten eigentlichen Farbdruck. Obwohl er schon um 1710/11 in Amsterdam mit Druckexperimenten in Farbe beschäftigt war, gelang ihm der entscheidende Schritt vermutlich erst im Anschluß an seine Übersiedlung nach England.
Diesen in seiner Art unübertroffenen Farbdruck schuf Le Blon in London, wo er während des England-Aufenthaltes (ca. 1717/18 bis 1734) wirkte, 1719 ein königliches Privileg von Georg l. erhielt und 1721 eine als »Picture Office« bekannte, später im Bankrott endende Aktiengesellschaft zur Durchsetzung seiner Erfindung gründete. Von den ganz wenigen erhaltenen Exemplaren des Bildnisses bewahrt das Kupferstichkabinett den vielleicht besten Abdruck. Anders als bei den meisten anderen Arbeiten Le Blons, auf denen die Farben oft blaß sind und sich nicht recht verbinden, ist das Kolorit hier von matt leuchtender Intensität. Durch die Qualität der zugrundeliegenden Schabarbeit kommt es der Wirkung eines Gemäldes sehr nahe. Obwohl Le Blon auch gelegentlich nach eigenen Entwürfen gearbeitet hat (er war ursprünglich Maler und machte auch Miniaturenporträts), sind die Arbeiten nach anderen Künstlern in der Mehrzahl. Beim Bildnis Georgs l. (1660–1727, seit 1714 König) wurde wohl eine fremde, bisher unbekannte Vorlage benutzt. Auch nimmt man an, daß die Platten nicht von Le Blon allein, sondern mit Hilfe eines erfahrenen Schabkünstlers ausgeführt wurden. Anders als bei Singer beschrieben, ist das Berliner Exemplar von vier – nicht von drei – Platten gedruckt: je einer schwarzen, gelben, blauen und roten Platte. Dazu zeigt der Druck in den Schattenpartien des roten Samtmantels, im Bereich der Haare und des Mundes eine Fülle raffiniertester, von Hand ausgeführter Retuschen.

Text: Sigrid Achenbach in: Das Berliner Kupferstichkabinett. Ein Handbuch zur Sammlung, hg. von Alexander Dückers, 2. Auflage, Berlin 1994, S. 320, Kat. VI.18 (mit weiterer Literatur)

Material/Technik

Farbdruck (Schabkunst, Stichel, etwas Radierung)

Maße

Blattmaß: 44,1 x 33,7 cm

Links/Dokumente

Kupferstichkabinett

Objekt aus: Kupferstichkabinett

Das Kupferstichkabinett ist das Museum der Graphischen Künste bei den Staatlichen Museen zu Berlin. Es bildet dort das Sammlungs-, Kompetenz- und...

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