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Kupferstichkabinett [SZ Macke 3]
http://www.smb-digital.de/eMuseumPlus?service=ImageAsset&module=collection&objectId=831751&resolution=superImageResolution#840824 (Kupferstichkabinett, Staatliche Museen zu Berlin CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Kupferstichkabinett, Staatliche Museen zu Berlin / Jörg P. Anders (CC BY-NC-SA)
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Markt in Tunis II

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Beschreibung

Im April 1914, nur wenige Monate vor seinem Tod, unternahm August Macke, gemeinsam mit Paul Klee und Louis Moilliet, die später aufgrund der künstlerischen Ergebnisse berühmt gewordene Tunisreise. Macke, Klee und Moiliiet begannen am Morgen des 8. April zu zeichnen und aquarellieren, überwältigt von dem Licht und den Farben der nordafrikanischen Landschaft. >Markt in Tunis ll< (der Titel stammt nicht von Macke, sondern von seiner Frau und Louis Moilliet) gehört zu den ersten spontan vor der Natur entstandenen Aquarellen. Macke hat das Grundgerüst der Zeichnung, anders als Klee, der sofort aquarellierte, zunächst mit Bleistift festgelegt, ehe er sie farbig ausführte. Obwohl das Blatt traditionell komponiert ist, Figuren und Gebäude linearperspektivisch gesehen sind, überwiegt die flächige Ordnung farbiger Segmente, die der perspektivischen Sicht entgegensteuern. Den Abstraktionsgrad von Klee, der die kubischen Formen der Architektur mit den Figuren und Pflanzen zu einem Farbteppich verwob, strebte Macke nur in Ausnahmen an. Macke widmete sich naturnahen Details, wie etwa den dicken Nähten der Kamelhaarmäntel (jebba) der beiden vom Rücken gesehenen Araber im Vordergrund oder den pflanzlichen Gebilden auf den Dächern der Gebäude, und schließt auch episodische Ereignisse ein, wie die mit dem Rücken an die Stützsäule des Altans gelehnte Figur im Mittelgrund. Der Betrachter wird über die bewegten Figuren und die verspielte Leichtigkeit der farbigornamentierten Markisen in die unterhalb des Himmels sich kaum abhebende Zone von vereinfachten Architekturformen geführt. Die beiden sich in der Gestalt wiederholenden Doppelfiguren im Vordergrund übernehmen eine eigenartige Wächterfunktion. Sie bilden eine Barriere, die das freie Hineinschreiten in den Zauber des orientalischen Marktes verhindert. Die Farbigkeit ist gegenüber vergleichbaren Blättern (»Markt in Tunis l«,» Blick in eine Gasse« oder »Im Basar«) verhaltener und stützt die These, die das Aquarell chronologisch weit nach vorn stellt.
Insgesamt entstanden während der Reise etwa 38 Aquarelle und 110 Zeichnungen. 1921 gelang es, sechs Tunisaquarelle aus dem Nachlaß zu erwerben.

Text: Eugen Blume: Das Berliner Kupferstichkabinett. Ein Handbuch zur Sammlung, hg. von Alexander Dückers, 2. Auflage, Berlin 1994, S. 452 ff., Kat. VIII.17 (mit weiterer Literatur)

Material/Technik

Aquarell über Bleistift

Maße

Blattmaß: 25,5 x 20,8 cm

Links/Dokumente

Kupferstichkabinett

Objekt aus: Kupferstichkabinett

Das Kupferstichkabinett ist das Museum der Graphischen Künste bei den Staatlichen Museen zu Berlin. Es bildet dort das Sammlungs-, Kompetenz- und...

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