museum-digitalsmb
STRG + Y
de
Kupferstichkabinett [304-1934]
http://www.smb-digital.de/eMuseumPlus?service=ImageAsset&module=collection&objectId=835029&resolution=superImageResolution#516334 (Kupferstichkabinett, Staatliche Museen zu Berlin CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Kupferstichkabinett, Staatliche Museen zu Berlin / Jörg P. Anders (CC BY-NC-SA)
0 / 1 Vorheriges<- Nächstes->

Porträt Otto Mueller

Kontakt Zitieren Datenblatt (PDF) Entfernung berechnen Archivversionen Zum Vergleich vormerken Graphenansicht

Beschreibung

Nach Differenzen über die »Chronik« der »Brücke«, deren Verfasser Kirchner ist, löst die Künstervereiningung sich im Mai 1913 auf. Otto Mueller war ihr im Jahr 1910 als letzter Künstler von Rang beigetreten, und die Tatsache, daß Kirchner ihn 1915 porträtiert, was er zwei Jahre zuvor auch schon in einem Gemälde tat, läßt auf ihre fortdauernde Verbindung schließen.
Der Holzschnitt in streifenartigem Querformat zeigt Otto Mueller locker gelagert vor einer weiträumigen, von Ornamenten durchzogenen Hintergrundfläche. Sie evoziert jedoch keine räumliche Distanz zu der Figur, da diese selbst in die Fläche eingebunden ist. Eine gewisse Raumhaltigkeit besitzt aufgrund seiner Schrägstellung allein der Kopf, der auch, im Gegensatz zum Körper, nachhaltig durch seine schwarzen Partien betont wird. Die Darstellung ist ein vorzügliches Beispiel der expressionistischen Formbildung im Gefolge des subjektiven Interesses und Empfindens. Kirchner äußert zu seiner Druckgraphik, daß »auch das besondere Interesse des Künstlers für einzelne Formen Einfluß auf die Gestaltung« habe. »So wird bei einer Figur, deren Kopf größer werden, während die anderen Teile verkümmern.« (Kirchner 1921, S. 192)
Die Grüntöne in dem von nur zwei Stöcken gedruckten Bildnis rühren daher, daß Kirchner die zunächst in demselben Hellblau wie die Hintergrundornamente gedruckten Partien des Körpers mit Ocker überdruckte. Er findet zum Reichtum der Valeurs mit kalkuliert vorbedachten Mitteln und schreibt selbst zu seinen farbigen Holzschnitten: »Solche Farbendrucke sind wirklich farbig komponiert und wohl zu unterscheiden von nur kolorierten Schwarzdrucken.« (Kirchner 1921, S. 191)

Text: Alexander Dückers in: Das Berliner Kupferstichkabinett. Ein Handbuch zur Sammlung, hg. von Alexander Dückers, 2. Auflage, Berlin 1994, S. 445 f., Kat. VIII.9 (mit weiterer Literatur)

Material/Technik

Farbholzschnitt

Maße

Plattenrand: 27,4 x 55,4 cm; Blattmaß: 31,5 x 57,7 cm

Links/Dokumente

Kupferstichkabinett

Objekt aus: Kupferstichkabinett

Das Kupferstichkabinett ist das Museum der Graphischen Künste bei den Staatlichen Museen zu Berlin. Es bildet dort das Sammlungs-, Kompetenz- und...

Das Museum kontaktieren

[Stand der Information: ]

Hinweise zur Nutzung und zum Zitieren

Die Text-Informationen dieser Seite sind für die nicht-kommerzielle Nutzung bei Angabe der Quelle frei verfügbar (Creative Commons Lizenz 3.0, by-nc-sa) Als Quellenangabe nennen Sie bitte neben der Internet-Adresse unbedingt auch den Namen des Museums und den Namen der Textautorin bzw. des Textautors, soweit diese ausdrücklich angegeben sind. Die Rechte für die Abbildungen des Objektes werden unterhalb der großen Ansichten (die über ein Anklicken der kleineren Ansichten erreichbar werden) angezeigt. Sofern dort nichts anderes angegeben ist, gilt für die Nutzung das gerade Gesagte. Auch bei der Verwendung der Bild-Informationen sind unbedingt der Name des Museums und der Name des Fotografen bzw. der Fotografin zu nennen.
Jede Form der kommerziellen Nutzung von Text- oder Bildinformationen bedarf der Rücksprache mit dem Museum.