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Kupferstichkabinett [KdZ 5082]
http://www.smb-digital.de/eMuseumPlus?service=ImageAsset&module=collection&objectId=944298&resolution=superImageResolution#1584581 (Kupferstichkabinett, Staatliche Museen zu Berlin CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Kupferstichkabinett, Staatliche Museen zu Berlin / Volker Schneider (CC BY-NC-SA)
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Thronende Madonna mit acht Heiligen (Kompositionsstudie für die Altartafel von Sarzana)

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Beschreibung

Diese Zeichnung stellt eine Vorstudie zu einem Altarbild im kleinen Format dar. Als Skizze der Gesamtkomposition ermöglichte sie dem Künstler eine visuelle Erprobung seiner Ideen, wobei er hier insbesondere die Haltung der einzelnen Figuren sowie ihre Positionierung zueinander und ihre Verteilung auf dem mit kräftigen Linien umrissenen Bildfeld studieren konnte. Besonders eindrucksvoll herausgearbeitet ist hier die in kniender Haltung gegebene Figur links im Vordergrund. Der stumpfe Rötelstift umreißt in kraftvoller Strichführung Konturen und Binnenstrukturen, ohne sich in Details zu verlieren. Freedberg sieht in diesem Blatt die schönste von Andrea del Sartos wenigen invenzioni ([Andrea del Sarto, Cambridge Mass.] 1963, II, S. 173). Das nach dieser Kompositionsstudie ausgeführte Altarbild ist mit der ehemals im Kaiser Friedrich-Museum zu Berlin aufbewahrten Pala di Sarzana zu identifizieren, einer 1528 datierten Tafel mit einer thronenden Madonna und acht Heiligen, die 1945 zerstört wurde. Die Ausführung im Gemälde zeigte einige Veränderungen: So hat der Künstler beispielsweise den Wolkenhintergrund durch Architektur ersetzt und die Mitra des heiligen Bischofs weggelassen, da sie offenbar die Symmetrie störte und höher als das Haupt der Madonna aufragte. Das Altarbild, sein Auftraggeber und Bestimmungsort waren auch Vasari bekannt. Er berichtet, Giuliano della Scala, ein angesehener und einflussreicher Florentiner Bürger ließ Andrea del Sarto „ … in einer Tafel, die nach Sarzana geschickt werden sollte, eine sitzende Madonna mit dem Kind im Arm, zwei von den Knien aufwärts gezeigte Halbfiguren und folgende Heilige ausführen: Celsus und Julia, Onofrios, Katharina, Benedikt, Antonius von Padua, Petrus und Markus. Diese Tafel galt Andreas anderen Werken ähnlich“ (Vasari [Das Leben des Andrea del Sarto. Neu übers. v. V. Lorini, hg., komm. u. eingel. v. S. Feser, Berlin 2005], S. 59-60). In dem Werk wurden also offenbar gewisse persönliche Stil- und Qualitätsmerkmale der Kunst Andrea del Sartos besonders deutlich.

Text: Dagmar Korbacher in: Heiko Damm & Dagmar Korbacher, Das Jahrhundert Vasaris. Florentiner Zeichner des Cinquecento, hg. vom Kupferstichkabinett der Staatlichen Museen zu Berlin, Berlin 2011, S. 22, Kat. 5 (mit weiterer Literatur)

Entstehungsort stilistisch: Florenz

Entstehungsort stilistisch: Sarzana

Material/Technik

Rötel auf Papier

Maße

Höhe x Breite: 15,6 x 13,5

Links/Dokumente

Kupferstichkabinett

Objekt aus: Kupferstichkabinett

Das Kupferstichkabinett ist das Museum der Graphischen Künste bei den Staatlichen Museen zu Berlin. Es bildet dort das Sammlungs-, Kompetenz- und...

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