museum-digitalsmb
STRG + Y
de
Kupferstichkabinett [7-1885]
http://www.smb-digital.de/eMuseumPlus?service=ImageAsset&module=collection&objectId=994343&resolution=superImageResolution#1326591 (Kupferstichkabinett, Staatliche Museen zu Berlin CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Kupferstichkabinett, Staatliche Museen zu Berlin / Fotograf unbekannt (CC BY-NC-SA)
0 / 1 Vorheriges<- Nächstes->

Große Kreuztragung

Kontakt Zitieren Datenblatt (PDF) Entfernung berechnen Archivversionen Zum Vergleich vormerken Graphenansicht

Beschreibung

Das graphische Hauptwerk Schongauers. In Format und künstlerischem Ehrgeiz der bedeutendste Kupferstich seiner Zeit. Der vorüberziehende Menschenstrom ist schwer überschaubar und so reich an Details, daß das Auge ihn nur langsam >lesen< kann. Es ist, als sollten wir noch einmal den heiligen Augenblick erleben. Zentrum der Darstellung und einziger ruhender Punkt ist das Antlitz Christi, das dem Betrachter ganz zugekehrt ist, erinnernd an den Abdruck auf dem Schweißtuch der Veronika. Der Blick Christi in unsere Augen verbindet uns mit ihm, eine Verbindung, die keiner der blind ins Leben Verstrickten auf dem Stich wahrnimmt. Mit allen Betrachtern durch die Jahrhunderte ist und wird dies so geschehen; Christus der Leidende ist auch der Zeit entrückt, und wir, mitleidend in dem Ansatz von Identifikation mit ihm, sind befähigt und gewürdigt, das grausame Geschehen ebenfalls mit tieferer Einsicht zu beobachten, den lauten, bösen Spuk des Lebens, in dem das Göttliche von den meisten unbemerkt bleibt.
Die Schilderung der Einzelheiten ist von extremer Realitätsliebe, wie etwa die Maserung des Kreuzholzes schnell zeigt. Zwei Personen zerren Christus am Seil bzw. Gewand nach vorn, über ihm brüllt einer, der den Kreuzstamm umfaßt und weiterschiebt; von hinten schlägt ein an derer mit einem Strick auf ihn ein. Unmittelbar hinter diesem erscheint ein Gesicht parallel zum Pferdekopf, Joseph von Arimathia, der aus Barmherzigkeit hinzusprang und das Kreuz tragen half. Links über Christi Kopf in einer Hand die Nägel, die ihn durchbohren werden. Nach links zwei Reiter, vor ihnen die bereits entkleideten Schacher, rechts neben dem vorderen Reiter Maria verhöhnt. Rechts hinter ihr im engen Felsweg noch einmal die ganze Gruppe der Trauernden, klein wie in weiter Ferne. Von links her verdunkelt sich der Himmel, entsprechend dem Bibeltext.

Text: Hans Mielke in: Das Berliner Kupferstichkabinett. Ein Handbuch zur Sammlung, hg. von Alexander Dückers, 2. Auflage, Berlin 1994, S. 99f., Kat. III.14 (mit weiterer Literatur)

Material/Technik

Kupferstich

Maße

Höhe x Breite: 28,5 x 42,7 cm

Links/Dokumente

Kupferstichkabinett

Objekt aus: Kupferstichkabinett

Das Kupferstichkabinett ist das Museum der Graphischen Künste bei den Staatlichen Museen zu Berlin. Es bildet dort das Sammlungs-, Kompetenz- und...

Das Museum kontaktieren

[Stand der Information: ]

Hinweise zur Nutzung und zum Zitieren

Die Text-Informationen dieser Seite sind für die nicht-kommerzielle Nutzung bei Angabe der Quelle frei verfügbar (Creative Commons Lizenz 3.0, by-nc-sa) Als Quellenangabe nennen Sie bitte neben der Internet-Adresse unbedingt auch den Namen des Museums und den Namen der Textautorin bzw. des Textautors, soweit diese ausdrücklich angegeben sind. Die Rechte für die Abbildungen des Objektes werden unterhalb der großen Ansichten (die über ein Anklicken der kleineren Ansichten erreichbar werden) angezeigt. Sofern dort nichts anderes angegeben ist, gilt für die Nutzung das gerade Gesagte. Auch bei der Verwendung der Bild-Informationen sind unbedingt der Name des Museums und der Name des Fotografen bzw. der Fotografin zu nennen.
Jede Form der kommerziellen Nutzung von Text- oder Bildinformationen bedarf der Rücksprache mit dem Museum.