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Museum für Asiatische Kunst Süd-, Südost- und Zentralasien

Süd-, Südost- und Zentralasien

Über die Sammlung

Die Kunstsammlung Süd-, Südost- und Zentralasien beherbergt eine der weltweit bedeutendsten Sammlungen von Kunstwerken des indo-asiatischen Kulturraums vom 4. Jahrtausend v. Chr. bis in die Gegenwart. Dieses extensive geografische Gebiet umfasst neben Indien die Regionen Pakistan, Afghanistan, Sri Lanka, Bangladesch, Nepal, die autonomen Gebiete Tibet und Xinjiang der Volksrepublik China, die südostasiatischen Länder Myanmar, Thailand, Kambodscha, Vietnam sowie die indonesische Inselgruppe.

Sammlungscharakter
Die indische Kunst ist beinahe ausschließlich religiös geprägt. Die drei Hauptreligionen Hinduismus, Buddhismus und Jinismus werden durch herausragende Steinskulpturen und -reliefs, Bronzen und Terrakotten veranschaulicht. Die ältesten Kunstwerke dieser im Hinblick auf ikonografische Besonderheiten von Götterbildern wohl anspruchvollsten Sammlung außerhalb Indiens stammen von buddhistischen und hinduistischen Sakralbauten der ersten Jahrhunderte n. Chr. Die jinistische und die Mehrheit der hinduistischen Plastik hingegen wurde in der klassischen bis mittelalterlichen Zeit bis etwa zum 13. Jahrhundert für Tempel geschaffen. Die im Jahr 2000 neu gestaltete Ausstellung zeigt den runden Stupa und den rechteckigen Tempel als wichtigste Elemente der indischen sakralen Architektur.

Ab dem 12. Jahrhundert kam in Indien der Islam als weitere wichtige Glaubensrichtung hinzu. In der Zeit der islamischen Herrschaft blühte das indische Kunsthandwerk auf. Das führen Arbeiten aus Metall, Keramik, Elfenbein und Jade, Holzschnitzereien und kostbare Textilien eindrucksvoll vor Augen. Farbenprächtige Miniaturen aus der Moghul-Zeit runden die Präsentation ab. Zudem umfasst die umfangreiche Sammlung von Buchkunst Malereien aller vier großen Religionen Indiens.

Die Kunst der Himalaja-Länder Nepal und Tibet zeigt sich in Stoffmalereien (Thangkas), Holzskulpturen und Bronzen. Dabei sind besonders die dämonenhaft wirkenden Schutzgottheiten aus dem 18. Jahrhundert für den späten tantrischen Buddhismus charakteristisch.

Aus Südostasien stammen Stein- und Bronzefiguren, glasierte Tonreliefs sowie Grabfunde aus prähistorischer Zeit (3. bis 1. Jahrtausend v. Chr.), etwa Keramikgefäße, Bronze- oder Glasschmuck.

Herzstück und zugleich architektonischer Mittelpunkt der Ausstellung ist die weltberühmte "Turfan-Sammlung". Sie wurde benannt nach der ersten von vier Königlich-Preußischen Expeditionen an die Nördliche Seidenstraße (heute Xinjiang, Volksrepublik China) zwischen 1902 und 1914. Die Wandmalereien, Textil- und Papierbilder, Lehm- und Holzskulpturen des 3. bis 13. Jahrhunderts stammen vorwiegend aus buddhistischen Kultbauten. Im Mittelpunkt steht der Nachbau eines in Originalmaßen rekonstruierten quadratischen Tempels mit den originalen Wandmalereien der Höhle 123 in der Oase Kucha.

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