Weisses Dreiecktuch aus Baumwolle mit lithogr. Darstellungen von 6 männlichen Personen mit zusammen 32 verschiedenen Verbänden gez. von Wiltmaack. Dazu oben mittig Aufdruck: "Der erste Verband nach Professor Esmarch", an der linken Schräge: "gez. Wittmaack." und an der rechten Schräge: "Druck der Gesellschaft für Baumwoll-Industrie / vorm. Ludwig & Gustav Cramer. / Hilden / Alle Rechte vorbehalten."
Das Tuch wurde für die militärische Sanitätsausbildung hergestellt. Die Darstellungen veranschaulichen Verbandstechniken für Verletzungen am ganzen Körper. Bei einer Person wurden 2 Bajonette als Armschienen verwendet, bei einer anderen ein Gewehr als Beinschiene.
Johann Friedrich von Esmarch (1823-1908) war seit 1854 Professor für Chirurgie und Ophthalmologie in Kiel. Seine Erfahrungen als Lazarett-Arzt mehrerer militärischen Konflikte von 1848 bis 1871 verarbeitete er in seinem Handbuch der Kriegschirurgischen Technik von 1877, in welchem er auch das vorliegende Tuch beschreibt: "Die Tuchverbände wurden schon vor funfzig Jahren von Mayor in Lausanne auf das Dringendste empfohlen. Da sie aber fast ganz in Vergessenheit gerathen waren, so hat sich der Verfasser bemüht, ihnen wieder Eingang in die Feldpraxis zu verschaffen, indem er dreieckige Tücher mit Abbildungen bedrucken liess, welche die Anwendung der Tücher bei Verletzungen der verschiedenen Körpertheile darstellen" Esmarch führte auch die Beinschienen, das Dreieckstuch und Verbandstornister beim Militär ein. Sein in zahlreichen Sprachen übersetztes Lehrbuch "Die erste Hülfe bei plötzlichen Unglücksfällen" (1882) wurde noch bis 1931 aufgelegt. [Aus der online-Beschreibung für ein bei Amazon zu verkaufendens Buch bzw. Tuch].
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