Hängekleid aus ausgeblichener grüner Baumwolle mit kleinem Bubikragen; eckiges Plastron im Rück- und Vorderteil besetzt mit bestickter und Posamentenborte sowie vier Bahnen grüner Kordel. Die Ärmel sind auf Unterarmhöhe ebenfalls mit der grünen Posamentenborte besetzt. Das Kleid wurde nachträglich am Saum verlängert.
Kleider dieser Art bezeichnete man in den 1980er Jahren in der DDR als "Polenkleid", weil man sie - wie dieses Kleid - in Polen gekauft hat.
Es wurde auf einen Trödelmarkt für etwa 60 bis 70,- M gekauft und ca. ein Jahr von der Besitzerin selbst getragen. Dann übernahm es die 15-16-jährige Schwester (die Käuferin war beim Kauf ebenso alt), die es sich verlängerte. Von ihr wurde das Kleid intensiv dann auch etwa ein Jahr getragen, später nur gelegentlich zu Feten, Gartenpartys u.ä. aus Gründen der Bequemlichkeit und des "Sich-nicht-Vorsehen-müssens".
Die Kleider wurden aus selbst gefärbtem Baumwollstoff genäht. Sie hatten einen hängenden Schnitt ohne Taille und waren folkloristisch verziert. Man konnte sie zusammen mit dem passenden Schmuck zuerst auf den Märkten in Polen, aber bald auch auf Märkten der DDR kaufen. Die Herstellung von Kleidern und auch Schmuck waren eine gute Einnahmequelle für kreative junge Leute.
In der Bundesrepublik wurden Kleider dieser Art, ebenfalls nach ihrem Herstellungsland, indische Kleider genannt.
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