Randfragment aus vier aneinander passenden Scherben eines großformatigen Gefäßes aus feiner gelb-beiger Irdenware mit türkisgrüner Glasur. Außer dem hohen, keulenförmig verdickten Rand hat sich ein größerer Bereich des annähernd zylindrischen, auf der Schulter eines bauchigen Gefäßkörpers mit Standboden aufsitzenden Halses erhalten. Eine beim Drehen des Gefäßes ausgearbeitete, umlaufende Wulst unterhalb des Randes ist durch zwei Querriefen und eingestempelte vertikale Kerben strukturiert und dürfte einen gebündelten Blattfries imitieren. Über die Wulst hinweg ist bis auf die ansonsten glatte Zone oberhalb dieser in der Mittelachse der Ansichtsseite ein Zweigmotiv bzw. eine abstrahierte Darstellung von Kron- oder Kelchblättern eingeritzt. Sie entspringen einer großen, das Bildfeld des Halses dominierenden Frucht. Diese besitzt eine durch lanzettförmige Blätter geschuppte Oberfläche und wird von Einstichreihen und einzelnen Blättern umgeben. Die seitliche Abgrenzung des Bildfeldes mit drei eingeritzten vertikalen Riefen deutet schulterständige Henkel am Gefäß an. Der oberflächig weiß-irisierend verwitterte Glasurüberzug ist über den Rand in den innen kräftige Drehrillen aufweisenden Hals geflossen. Die wohl zu einem repräsentativ dekorierten Vorratsgefäß gehörenden Fragmente wurden bei den Ausgrabungen in der islamischen Siedlung Salman Pak im Stadtgebiet Ktesiphons gefunden. Vergleichsstücke stammen ebenfalls aus dem östlichen Stadtareal (vgl. Kt.I 278.4).
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