Fragmente einer repräsentativen Wandverkleidung mit Stuckdekor. Die Bruchstücke sind in einem Gipsbett gefasst. Der dargestellte, ehemals von floralem Rankenwerk umgebene Blütenstand fällt durch seine Größe auf und ist ob seiner, syrisch-palästinensischen Vorbildern entlehnten Zapfenform namengebend für die sogenannte Pinienzapfenplatte. Neben der Verwendung auf modelgeformten Fliesen mit kleinformatigem floralen Dekor fanden die Motive gleichfalls bei großformatigen Reliefs Anwendung. Der geschuppte Blüten- oder Fruchtstand entspringt einer Dreiplattknospe über einem Heftel. Dieser schnürt gleichfalls Ansätze wulstiger, bandartig strukturierter Leisten. Mit diesen verbanden sich nicht etwa ähnliche Motive zu einem Fries auf einer flächig dekorierten Wand – es scheint sich eher um Ansätze eines nach den Seiten ausschwingenden Flügelpaares zu handeln, wie es von Nīšānplatten bekannt ist. Zwar erinnert der streng achsialsymmetrische Aufbau ebenfalls an assyrische Vorbilder, nur muss man anhand des ansatzweise erhaltenen, herabhängenden fünflappigen Halbpalmettenblatts eine davon abweichende Einbettung in ein flächiges Ornament bzw. Rankenwerk berücksichtigen. Die genauen Fundumstände des wohl spätsasanidisch datierenden Fragments im Rahmen der Ktesiphon-Grabungen sind nicht überliefert. Als Herkunftsort lässt sich nur ein Gebäude in der Siedlung al-Maʿarid im Stadtgebiet östlich des Palasts eingrenzen.
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