Fragment eines sogenannten Spiralranken-Teppichs. Auf einem weißen Grund im Mittelfeld sind zwei verschiedene Rankensysteme zu erkennen. Eine rote Spiralranke ist kreuzförmig gegliedert. Verschiedene stilisierte Blüten sind sichtbar, u. a. Palmettblüten. Die Ranken enden mit Gabelblättern. Das zweite Rankesystem besteht aus Spiralranken mit kleinen Kelchblüten und weiteren stilisierten Blüten. Das Ornament ist aus der Buch- und Holzkunst der Timuriden (15.–16. Jahrhundert) bekannt und gibt dementsprechend einen Hinweis auf eine frühe Datierung ins frühe 16. Jahrhundert. Der braungrundige Zwickel ist mit einem hellen Gabelblattmotiv verziert, der von einer filigranen hellblauen Blütenranke umgeben ist. Eine angeschnittene Lotusblüte am Rande des Zwickels weist ebenfalls auf eine frühe Datierung hin. Die Hauptbordüre mit rotem Grund zeigt eine ebenfalls hellblaue Blütenranke mit Lotus – und Palmettblüten. Die Nebenbordüren weisen die gleiche Musterung einer Spiralranke auf, nur einmal auf dunkelblauem und einmal auf ockerfarbenem Grund. Der Teppich könnte in die Zeit des Schah Ismail (1501 -1524) datieren und wäre somit der früheste persische Teppich der Berliner Sammlung. 1889 wurde der Teppich vom Kunstgewerbe Museum erworben. Benannt ist er nach seinem ursprünglich Besitzer Franz Bock.
de