Fragmente eines relativ einfachen, grob aus an der Wand angetragenem Stuck herausgeschnittenen Architekturdekors. Die aus Versturzschutt geborgenen, auf einem Gipsgrund montierten Bruchstücke gehören zur horizontalen Gliederung einer Wandverkleidung. Zwischen einfachen Leisten sitzen ein Fries aus dreieckig geschnittenen, perlstabartig aneinander gereihten Blättern und das Rudiment eines Halbrundstabes mit eingekerbten überkreuzten Linien, die ein flächiges Rautenmuster bilden. Das Motivvorbild ist bei spätantiken bzw. spätsasanidischen Blattbändern zu finden, die hier in vereinfachter Form zitiert werden. Stilistisch ähnliche Stuckfragmente legen nahe, dass der Wandbereich Ausstattungsteil eines kleinen Iwans in einem Gebäude der islamischen Siedlung Salman Pak im Stadtgebiet Ktesiphons war. Dabei handelt es sich um einen überwölbten, zu einer Seite offenen nischenartigen Raum mit repräsentativen Dekor (vgl. Kt I. 355).
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