Mamlukischer Nischen-Teppich. Die rotgrundige Nische ist in einen weiß konturierten rechteckigen Rahmen eingefügt. Unten ragt ein Oktogon in der Art der „Schlüsselloch-Teppiche“ (vgl. 1887,1368 und I. 6930) in das Feld. Darüber wächst eine Staude mit symmetrisch angeordneten Zweigen und den für die mamlukische Zeit charakteristischen Schirmblättern. In ihrem Zentrum steht ein bauchiger Krug. Sie schließt oben mit einem geschwungenen, ebenfalls weiß konturierten Bogen ab, der von blaugrünen Zwickelfeldern begleitet wird, in denen Ranken und zwei mit Rosetten gefüllte Oktogone erscheinen. Darüber folgt ein rechteckiges Feld mit alternierenden Zypressen und Palmen. Zwei breite Bordüren umschließen das Mittelfeld: Zunächst folgen innen wechselständige gelbe Wolkenbänder auf rotem Grund. Die äußere Bordüre ist mit einer Knotenbandranke verziert, in die blütenbesetzte Gabelblattranken eingefügt sind. Die Hauptbordüren werden von Mitläuferstreifen mit weißem Rankendekor eingefasst. Die qualitätsvolle Entwurfszeichnung und deren Ausführung weisen darauf hin, dass es sich bei diesem Nischen-Teppich um ein Erzeugnis einer hochrangigen Werkstatt oder Hofmanufaktur handelt.
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