Steinblock aus der Fassade des Wüstenschlosses von Mschatta (I. 6163). Das Fragment zeigt einen kleinteiligen Dekor aus sich überschneidenden Ranken mit Blüten, Weintrauben und Blättern. Der Block gehört zu Dreieck U auf der rechten Seite der Fassade. Dort findet sich, anders als auf der linken Seite, nur floraler und geometrischer Dekor, was meist mit der Lage der Palastmoschee auf der Innenseite der Mauer erklärt wird: Aus Respekt vor der Moschee im Innern verzichtete man auch außen auf die Darstellung von Lebewesen und entsprach so dem sogenannten Bilderverbot. Dieses war für das religiöse Umfeld bindend, auch wenn es im sonstigen höfischen Zeremoniell offenbar nicht beachtet wurde, wie die zahlreichen Skulpturenfragmente zeigen (vgl. I. 6171 – I. 6192). Das Fragment gelangte 1903 zusammen mit der Palastfassade als Geschenk des osmanischen Sultans an Kaiser Wilhelm II. nach Berlin.
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