Gegossenes Räuchergefäß aus einer Kupferlegierung mit graviertem/ziseliertem und silbertauschiertem Dekor. Der zylindrische Körper steht auf drei Füßen. Um die Wandung zieht sich eine Reihe von Arkaden, in denen neun Heilige stehen. Sie werden von einem großen Vierpassmedaillon unterbrochen, das keinen Dekor mehr zeigt, dafür aber Nietstellen. Vielleicht war hier ein Wappen angebracht. Außerdem finden sich in der Wand Löcher und eine Aussparung im Gefäßrand – vielleicht gab es einen passenden Deckel. Das Stück ist ein Zeugnis des Austausches zwischen Christen und Muslimen im 13. Jahrhundert. Es gibt eine ganze Reihe von aiyubidischen Metallgefäßen mit christlichen Motiven, deren Abnehmer der lateinischen Kirche angehörten. Bei der Dekortechnik des Tauschierens werden dünne Metalldrähte, z.B. aus Silber, Kupfer oder auch Gold, in vorgegebenen Mustern in das zu verzierende Objekt eingehämmert.
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