In einem profilierten Rahmen erscheint Maria als Halbfigur auf einer Mondsichel und umringt von einem Strahlenkranz, ein Hinweis auf das Weib der Offenbarung „Und es erschien ein großes Zeichen am Himmel: eine Frau, mit der Sonne bekleidet, und der Mond unter ihren Füßen“ (Apk 12,1). In der spätmittelalterlichen Frömmigkeit wurde Maria als neue Eva verehrt, die durch die Geburt Christi die Welt aus der Sünde rettete. Der Granatapfel, den sie dem winzigen Christuskind vorzeigt, ist als Hinweis auf die Erbsünde zu verstehen, die durch den Opfertod Christ erlöst wird. Im fünfzehnten Jahrhundert waren Bilder der Muttergottes als "Maria in Sole" (Maria in der Sonne) weit verbreitet, das sie häufig mit bestimmten Ablässen verbunden waren. (Julien Chapuis, 2018)
Entstehungsort stilistisch: Südwestdeutschland
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