In den 1920er Jahren wurde eine beachtliche Anzahl von Objekten der Alltagskultur aus dem spätantiken Ägypten erworben, darunter auch etliche Stempel mit einer beachtlichen Motivvielfalt. Es handelt sich um runde oder rechteckige Modelle in hellem Ton, die teils negativ, teils positiv gearbeitet sind und bis in die arabische Zeit in ähnlicher Form gearbeitet wurden. Dazu gehört auch dieser rechteckige Stempel, dessen längliche Stempelfläche ein kleines Kreuz mit gegabelten Enden zeigt, dem ein Schriftzug mit dem in griechischen Buchstaben geschriebenen Namen „Biktor“ (Viktor) in positiver Wiedergabe folgt. Das bedeutet, dass der Name auf dem zu stempelnden Objekt in negativer Form erschien. In der Mitte der Rückseite befindet sich eine rechteckige, leicht abgesetzte Handhabe mit den eingeritzten griechischen Buchstaben Ι Κ Ε, wobei das K und E verschmelzen. Mit Namen versehene Stempel waren vermutlich dazu gedacht, persönlichen Besitz zu kennzeichnen.
Cäcilia Fluck (2017)
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