Dargestellt sind die Heilung des Blinden und des Wassersüchtigen. Christus schreitet weit ausholend auf die von Krankheit gebeugte Person zu. In der Linken das Stabkreuz tragend, hält er die Rechte im Rede- oder Segensgestus erhoben. Typisch für die Schnitzarbeit ist das jugendlich-bartlose Gesicht mit der breiten Wangenpartie und dem ausladenden Lockenkranz. Die begleitenden Apostel sind durch Codex oder die Geste der Akklamation als Zeugen des Wundergeschehens ausgewiesen.
Die Figuren sind stark untersetzt. Während bei den Aposteln die Köpfe ohne erkennbaren Halt auf den Schultern lasten, wirkt die Ausarbeitung der Christus-Figur sorgfältiger. Charakteristisch für den Stil ist die Bildung der Gesichtsmerkmale: Der Augapfel bleibt eckig gebrochen stehen und erfährt keine weitere Differenzierung. Ebenso typisch sind die flüchtig gearbeiteten Finger und vor allem die nahezu entstellt wirkenden Füße.
Die Pyxis wird aufgrund der stilistischen Nähe zu Bodenfunden aus Ägypten zusammen mit weiteren in Bonn, London, Paris und einem in Berlin befindlichen Fragment einer Werkstatt im spätantiken Ägypten zugeschrieben. Doch lassen sich auch Verbindungen zu der Kathedra des Bischofs Maximian in Ravenna aufzeigen, weshalb eine Entstehung in Konstantinopel nicht ausgeschlossen ist.
Entstehungsort stilistisch: Oströmisches Reich
Entstehungsort stilistisch: Ägypten
de