Das Fragment mit gewirktem Zierstreifen stammt aus dem Vorder- oder Rückenteil einer Tunika aus Leinen. Der Streifen ist in drei Bahnen unterteilt, die äußeren zeigen abwechselnd stilisierte Blütenstängel und Rosetten in heller Ausführung auf rotem Grund. In der mittleren Bahn sind alternierend auf hellem Grund bunte Palmetten mit herzförmigem Kern und Knospen wiedergegeben.
Üblicherweise war der Dekor von Tuniken in der Spätantike symmetrisch angelegt. Senkrechte Streifen (clavi), die sich farblich vom Grundgewebe absetzten oder wie in diesem Falle bunt gemustert waren, verliefen seitlich der Halsöffnung herab und endeten in unterschiedlicher Höhe; manche reichten bis zur Unterkante des Gewandes wie zum Beispiel bei der Tunika Inv. 9/60.
(Cäcilia Fluck, 2017)
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