Vollständige hexagonale Flasche mit trichterförmiger Mündung, rund geschmolzenem Rand, annähernd zylindrischem Hals und nach oben gewölbtem Boden. Heftnarbe sichtbar. Etwa 1,5 Zentimeter unterhalb des Randes eine horizontal verlaufende Wandungsschlaufe. Alle sechs Seiten des Gefäßkörpers wurden mittels eines Models in leicht erhabenem Relief dekoriert, Formnähte lassen sich indes nicht erkennen. Die vornehmlich ornamentalen (z.B. Rautengitter mit eingeschriebenen Punkten) und floralen (z.B. stilisierter Palmbaum) Motive differieren voneinander, nur an zwei Seiten wiederholt sich ein Muster in Form dreier vertikal angeordneter Kreuze, die jeweils von einem Kreis umgeben sind. Letztere verweisen auf das religiöse Umfeld des Gefäßes, das zu einer größeren Gruppe ähnlich verzierter Flaschen und Krüge gehört, die man wohl zur Aufbewahrung von eulogiae (Öl, Wasser, Erde) aus heiligen Stätten an christliche Pilger verkaufte. Die Unversehrtheit der meisten bekannten Stücke deutet darauf hin, dass sie zudem nicht selten als Grabbeigabe dienten.
Entstehungsort stilistisch: Syrien
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