Die Platte zeigt deutliche Spuren mehrfacher Verwendung. Vermutlich im 12. Jahrhundert hat man den umlaufenden Rand bis unmittelbar an das Kreisnetz weggearbeitet und aus der Rückseite geometrische Eintiefungen herausgehoben, um hier Inkrustationen aus verschiedenfarbigen Gesteinssorten einlegen zu können (sog. Cosmatenarbeiten). Wahrscheinlich diente die Platte mit dieser Ausschmückung als Front eines Altars oder eines Grabmals. Der Dekor der ursprünglichen Vorderseite besteht aus einem dreistreifigen, außen gesäumten und in sich geschlossenen Kreisnetz mit insgesamt 18 Kreisen, die in drei Reihen zu je sechs Medaillons angeordnet und mit verschiedenen Motiven gefüllt sind. Obere Reihe von links nach rechts: Vogel nach rechts gewandt mit Frucht in der linken Kralle, an der er pickt; dreistreifiges griechisches Kreuz mit Eckvoluten an den Enden; sechsblättrige Blütenrosette; siebenstrahlige Sternrosette; Vogel nach rechts gewandt mit einer Schlange im Schnabel; Vogel nach links gewandt, ebenfalls mit einer Schlange im Schnabel. Mittlere Reihe: Achtstrahlige Sternrosette, Traube; siebenstrahlige Sternrosette; Weinblatt, achtblättrige Blütenrosette; Traube. Untere Reihe: Jeweils ein nach links gewandter Vogel mit einem Blatt im Schnabel bzw. in der Kralle. Die inneren Zwickel sind mit Dreiblättern gefüllt.
(Arne Effenberger 1992)
Herkunft (Allgemein): Rom
Erwerbungsort: Rom
de