# Praterlandschaft
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Sammlung: [Alte Nationalgalerie](https://smb.museum-digital.de/index.php?t=sammlung&instnr=6&gesusa=2)
Inventarnummer: A I 856
Beschreibung
Geht man bei der schwer leserlichen Datierung des Bildes von 1830 aus, wäre es die zeitlich erste Darstellung in einer Serie von etwa zehn sehr kleinen und vier größeren Aupartien mit Baumgruppen auf den weiten Wiesenflächen des Wiener Praters. Die späteste ist die sogenannte »Große Praterlandschaft« von 1849 (Österreichische Galerie Belvedere, Wien); sie hat annähernd dieselbe Größe wie die Berliner Fassung, erscheint aber schwerer, pathetischer, weniger durchlichtet.
Das in frisches, schräges Morgenlicht gehüllte Berliner Bild ist nur durch eine kleine Staffagefigur belebt und gehört wie die anderen Prateransichten zu den reinen Landschaften Waldmüllers. Ruhig dehnt sich unter den gewaltigen Laubmassen der Ulmen das Grün der Wiese bis in die lichte Ferne. Die Silhouette der Wipfel ist vielfach aufgerissen und die Präsenz des Himmels dahinter überall spürbar, die Ränder zeichnen sich, mit feinem Pinsel leichthin gemalt, doch scheinbar scharf detailliert, vor dem leicht bewölkten Himmel ab. Im Kontrast zwischen dieser unabsehbar reichen Nähe der Bäume und der beinahe visionären kubischen Klarheit der winzigen besonnten Häuser am extrem tiefen Horizont im Norden – es sind die Mietshäuser der neuen Leopoldstadt, ein sehr zeitgenössisches Motiv – liegt die bezwingende Wirkung des Bildes beschlossen. Die große Entfernung zwischen beiden Raumschichten wird ohne einen linearen Übergang bewältigt, an dem sich die Perspektive kontrollieren ließe, nur mit Hilfe der Lichtstufung auf den Baumstämmen und auf dem abwechselnd hellen und beschatteten Gras. Noch haben sich das harte Licht und die räumlichen Kontraste späterer Bilder nicht durchgesetzt, aber wie ein Vergleich etwa mit Caspar David Friedrichs Bild »Der einsame Baum« von 1822 (Nationalgalerie, Inv.-Nr. W.S. 52) zeigen kann, vertritt die »Praterlandschaft« schon jenen sinnlich offenen und zugleich formbewußten Realismus, der bald zum Konflikt zwischen Waldmüller und seinem Arbeitgeber, der Wiener Akademie, führte. | Claude Keisch
Material/Technik
Öl auf Holz
Maße
Höhe x Breite: 71 x 91,5 cm; Rahmenmaß: 92 x 112 x 13 cm
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- Gemalt ...
+ wer: [Ferdinand Georg Waldmüller (1793-1865)](https://smb.museum-digital.de/index.php?t=people&id=3082)
+ wann: 1835 [circa]
## Links/Dokumente
- [Das Objekt bei SMB-digital](http://www.smb-digital.de/eMuseumPlus?service=ExternalInterface&module=collection&objectId=960719)
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Stand der Information: 2021-11-02 21:15:59
[CC BY-NC-SA @ Nationalgalerie](https://creativecommons.org/licenses/by-nc-sa/4.0/)
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- http://www.smb-digital.de/eMuseumPlus?service=ImageAsset&module=collection&objectId=960719&resolution=superImageResolution#2539406