Während der kurzen Weimarer Phase der drei Künstler Böcklin, Begas und Lenbach porträtierten sich die drei Freunde nicht nur gegenseitig, es entstand wohl auch dieses kleine Selbstbildnis. Reinhold Begas, der zum wichtigsten und bekanntesten Bildhauer im wilhelminischen Berlin werden sollte, hatte seine erste malerische Ausbildung bei seinem Vater Carl Begas (dem Älteren) erfahren. Während des Miteinanders mit Böcklin und Lenbach in Weimar bildete er sich auf diesem Felde bewußt noch einmal weiter, er versuchte sich in den so unterschiedlichen Stilweisen der beiden Freunde. Schließt das »Bildnis Arnold Böcklin« (Nationalgalerie, Inv.-Nr. A II 53) an Böcklins aktueller Nachempfindung antiker Freskomalerei an, so das Bildnis Lenbachs (verschollen), wie auch dieses Selbstbildnis, an dessen Porträtmalerei (vgl. einen Stich von Doris Raab im Deutschen Historischen Museum, Berlin). | Angelika Wesenberg
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