museum-digitalsmb
STRG + Y
de
Nationalgalerie Alte Nationalgalerie [A II 887]
https://id.smb.museum/digital-asset/4806640 (Alte Nationalgalerie, Staatliche Museen zu Berlin CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Alte Nationalgalerie, Staatliche Museen zu Berlin / Jörg P. Anders (CC BY-NC-SA)
1 / 1 Vorheriges<- Nächstes->

Mann und Frau in Betrachtung des Mondes

Kontakt Zitieren Datenblatt (PDF) Entfernung berechnen Archivversionen Zum Vergleich vormerken Graphenansicht

Beschreibung

Während eines nächtlichen Spazierganges durch einen Gebirgswald verharrt ein Paar auf einer Anhöhe neben einer dramatisch bewegten, entwurzelten Eiche. Dunkelheit umgibt die Wanderer, ihre Blicke sind auf das trostverheißende Gestirn des Mondes gerichtet, dessen Licht feierlich still die Atmosphäre erfüllt. Die Mondnacht verleiht den Bäumen und Felsen eigenartige, fast unheimliche Größe und Bedeutung; ihre bündnisstiftende Kraft läßt das Menschenpaar näher aneinanderrücken. Gemeinsam finden sich Mann und Frau vor dem Geheimnis des Unergründlichen.
Bereits der mit Friedrich befreundete Maler Johan Christian Dahl vermutete 1840 in einem Brief an die Dresdner Gemäldegalerie, Friedrich habe sich in »Mann und Frau in Betrachtung des Mondes« mit seiner Frau Caroline dargestellt. Die erste Fassung dieser Komposition schuf Friedrich 1819 mit »Zwei Männer in Betrachtung des Mondes« (Galerie Neue Meister, Dresden), welche der Kunstschriftsteller Karl Förster, der 1820 gemeinsam mit dem Maler Peter Cornelius im Atelier Friedrichs weilte, beschrieb: »Zwei in Mäntel gehüllte Jünglinge sehen begeistert, sich umschlungen haltend, hinaus in die Mondscheinlandschaft. ›Die machen demagogische Umtriebe‹, sagte Friedrich ironisch, wie zur Erklärung« (zit. nach: H. Börsch-Supan und K. W. Jähnig, Caspar David Friedrich, München 1973, S. 356). Diese Bemerkung Friedrichs spielt auf die politischen Verhältnisse der Epoche der Restauration an, die mit Maßregelungen und Zensur dem Elan der Freiheitskriege ein Ende setzte. Seine demokratischen Anschauungen nicht verbergend, hat der Künstler, wie in diesem Bild, in zahlreichen Gemälden seine männlichen Figuren in der altdeutschen Tracht der Patrioten dargestellt, und dies auch zu Zeiten, als während der Demagogenverfolgung diese Kleidung verboten war. Der wie Friedrich aus Greifswald stammende patriotische Dichter Ernst Moritz Arndt hatte die am Mittelalter orientierte Tracht 1814 propagiert, mit der die freiheitlich-demokratische Gesinnung zur Schau getragen wurde. | Birgit Verwiebe

Material/Technik

Öl auf Leinwand

Maße

Höhe x Breite: 34 x 44 cm; Rahmenmaß: 45 x 55 x 5 cm

Links/Dokumente

Nationalgalerie

Objekt aus: Nationalgalerie

Die Nationalgalerie umfängt einen Kosmos der Kunst vom 19. Jahrhundert bis in die unmittelbare Gegenwart. Wer sich in ihre Ausstellungen begibt,...

Das Museum kontaktieren

[Stand der Information: ]

Hinweise zur Nutzung und zum Zitieren

Die Text-Informationen dieser Seite sind für die nicht-kommerzielle Nutzung bei Angabe der Quelle frei verfügbar (Creative Commons Lizenz 3.0, by-nc-sa) Als Quellenangabe nennen Sie bitte neben der Internet-Adresse unbedingt auch den Namen des Museums und den Namen der Textautorin bzw. des Textautors, soweit diese ausdrücklich angegeben sind. Die Rechte für die Abbildungen des Objektes werden unterhalb der großen Ansichten (die über ein Anklicken der kleineren Ansichten erreichbar werden) angezeigt. Sofern dort nichts anderes angegeben ist, gilt für die Nutzung das gerade Gesagte. Auch bei der Verwendung der Bild-Informationen sind unbedingt der Name des Museums und der Name des Fotografen bzw. der Fotografin zu nennen.
Jede Form der kommerziellen Nutzung von Text- oder Bildinformationen bedarf der Rücksprache mit dem Museum.