Der Schweizer Joseph Caspar hielt sich zu Studienzwecken ab 1815 in Rom auf, wo er Wilhelm Schadow (1788–1862) begegnete. Er widmete ihm dieses Porträt, das lange Zeit als ein Selbstbildnis Schadows galt, inzwischen aber als ein Werk Caspars identifiziert werden konnte (vgl. H. Börsch-Supan, Ein Bildnis Wilhelm Schadows von Joseph Caspar, in: Wahrnehmungen im Poetischen All, Heidelberg 1993, S. 146–155). Orientiert an Vorbildern der Renaissance hat Caspar den in altdeutsche Tracht gekleideten Schadow vor einer italienischen Landschaft im Stile Raffaels oder Peruginos dargestellt. Die Inschrift »Guglielmus Schadow, Berolinensis Pictor« drückt die Verehrung für den elf Jahre älteren Schadow aus, dem Caspar 1820 nach Berlin folgte. | Birgit Verwiebe
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