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Nationalgalerie Alte Nationalgalerie [A II 180] Archiv 2021-07-23 16:38:16 Vergleich

Porträt des Dichters Theodor Körner

AltNeu
5Inventarnummer: A II 1805Inventarnummer: A II 180
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8Emma Sophie Körner, der Schwester des Dichters und Freiheitskämpfers Theodor Körner, blieb aufgrund ihres frühen Todes eine Laufbahn als Künstlerin versagt. Kurz nachdem ihr zweieinhalb Jahre jüngerer Bruder, mit dem sie innig verbunden war, sich im März 1813 dem Lützower Freikorps angeschlossen hatte, das gegen Napoleon kämpfte, hielt Emma ihn, möglicherweise nicht ohne Vorahnung, bei einem Aufenthalt in Dresden Anfang April in einer Kreidezeichnung fest (Vgl. E. Peschel und E. Wildenow, Theodor Körner und die Seinen, Bd. 2, Leipzig 1898, Abb. S. 44). Nur fünf Monate später, am 26. August 1813 fiel der 22-jährige Körner bei Gadebusch in Mecklenburg. Durch seine patriotischen Gedichte, die posthum unter dem Titel "Leyer und Schwert" erschienen, wurde er berühmt. Vermutlich erst nach seinem Tod führte Emma – als eine Art Gedenkbild – das Bildnis Theodors als lebensgroßes Kniestück in Öl aus. Als Vorlage diente ihr die Kreidezeichnung vom April 1813. In seiner schwarzen Uniform ist der Bruder unter einer efeuumrankten Eiche dargestellt. Die Flusslandschaft im Hintergrund zeigt vielleicht Schloss Siebeneichen bei Meißen, ein Zentrum der Freiheitsbewegung. Sorgfältig ausgeführt sind die Silberknöpfe und Schnallen der Uniform sowie der feinziselierte Griff des Säbels. Emma Körner präsentierte das Bildnis 1814 mit Erfolg auf der Berliner Akademieausstellung: „Noch hatte sie die Freude gehabt, dass das von ihr gemalte Ölbildnis ihres Lieblings in der Uniform der Lützower auf der Ausstellung in Berlin von allen Waffenbrüdern Theodors sehr ähnlich gefunden wurde“ (ebenda, S. 131–132). 8Das lange als ein Werk von Dorothea Stock geltende Gemälde geht auf eine Kreidezeichnung zurück, die Emma Körner, Schwester des Dargestellten, beim Aufenthalt des Lützowschen Freikorps im April 1813 in Dresden anfertigte (Abb. in: E. Peschel und E. Wildenow, Theodor Körner und die Seinen, Bd. 2, Leipzig 1898, S. 44). Das Kniestück in Öl wird erst nach dem Tod des Dichters und Freiheitskämpfers entstanden sein, der am 26. August 1813 bei Gadebusch fiel. Es ist das einzige Bild, mit dem sich Emma Körner an einer Akademieausstellung in Berlin beteiligte. »Noch hatte sie die Freude gehabt, daß das von ihr gemalte Ölbildnis ihres Lieblinges in der Uniform der Lützower auf der Ausstellung in Berlin von allen Waffenbrüdern Theodors sehr ähnlich gefunden wurde« (ebd., S. 131).
9Von dem Werk existieren mehrere Versionen. Das aus Familienbesitz stammende Original befindet sich im Stadtgeschichtlichen Museum Leipzig. Emmas Vater, Gottfried Körner, hatte darüber an König Ludwig I. geschrieben: „Das ähnlichste Bildniß meines Sohnes ist dasjenige, was seine Schwester in Oehl gemalt hat und was ich besitze“ (Zit. n. Zwischen Ideal und Wirklichkeit. Künstlerinnen der Goethe-Zeit, Ausst.-Kat. Gotha/Konstanz 1999, S. 113). Bei dem 1914 aus dem Kunsthandel von der Nationalgalerie für die Bildnis-Sammlung erworbenen, zunächst fälschlicherweise als ein Werk von Dorothea Stock bezeichneten Porträt (Vgl. H. Mackowski, Katalog der Bildnis-Sammlung, 1929, Nr. 110) handelt es sich nicht, wie bisher angenommen, um eine eigenhändige Wiederholung, sondern um eine Kopie eines unbekannten Künstlers. Zu sehr weichen die differenziert erfassten Gesichtszüge Körners, die das Original auszeichnen, von der recht hölzern wirkenden Ausführung des Werks der Nationalgalerie ab. Es ist ohnehin zweifelhaft, dass die bereits im März 1815 gestorbene Emma noch Repliken ihres im Herbst 1814 in Berlin ausgestellten Porträts hätte anfertigen können. Eine weitere Kopie von unbekannter Hand wird in der Städtischen Galerie Dresden bewahrt (Inv.-Nr. 1978/k 424). Im Hohenzollernmuseum befand sich ehemals eine Kopie von Theodor Wagner (GK I 2923) (Vgl. G. Bartoschek und M. Vogtherr, Verluste der preußischen Schlösser im Zweiten Weltkrieg. Gemälde I, Potsdam 2004, S. 566 f.). | Birgit Verwiebe9Von dem Bildnis sind mehrere Ausführungen bekannt: Eine schenkten die Eltern dem Leipziger Domherrn Dr. Wendler als Dank für die Pflege des verwundeten Körner im Frühjahr 1813; Wendler überwies das Bild 1891 dem Leipziger Stadtmuseum (vgl. Patriotische Kunst aus der Zeit der Volkserhebung 1813, Ausst.-Kat., Berlin 1953, S. 25); unser Bild ist eine genaue Replik dieses Werkes. Eine andere Fassung gelangte in das Hohenzollern-Museum Berlin (verschollen), eine weitere in das Körnermuseum Dresden (verschollen; vgl. ebd., S. 192).
10Das Bildschema – Eiche rechts, Dreiviertelporträt, beziehungsvolle Landschaft links im Hintergrund – folgt dem Typ der Feldherrenbildnisse (vgl. J. H. Tischbein der Ältere, »Prinz Heinrich von Preußen als Feldherr«, 1769, Gemäldegalerie, Berlin). Es wurde mehrfach selbstbewußt auf Bildnisse von Freiwilligen der Freiheitskriege übertragen (vgl. Adam Weise, »Selbstbildnis als Weimarischer Jäger«, 1814, Kunstmuseum Moritzburg, Halle).
11Theodor Körner (1791–1813), zur Zeit der Freiheitskriege bereits ein erfolgreicher Dichter von Theaterstücken und Liedern, blieb vor allem durch seine 1814 postum unter dem Titel »Leyer und Schwert« herausgegebenen Gedichte bekannt. | Angelika Wesenberg
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25 + wer: [Dorothea Stock (1760-1832)](https://smb.museum-digital.de/index.php?t=people&id=12807)27 + wer: [Dora Stock (1760-1832)](https://smb.museum-digital.de/index.php?t=people&id=12807)
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30- [Das Objekt bei SMB-digital](http://www.smb-digital.de/eMuseumPlus?service=ExternalInterface&module=collection&objectId=962513)32- [Das Objekt bei SMB-digital](http://www.smb-digital.de/eMuseumPlus?service=ExternalInterface&module=collection&objectId=962513)
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34- [Gemälde](https://smb.museum-digital.de/index.php?t=tag&id=266)
35- [Porträt](https://smb.museum-digital.de/index.php?t=tag&id=22)
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40Stand der Information: 2021-07-23 16:38:1637Stand der Information: 2021-01-30 03:09:44
41[CC BY-NC-SA @ Nationalgalerie](https://creativecommons.org/licenses/by-nc-sa/4.0/)38[CC BY-NC-SA @ Nationalgalerie](https://creativecommons.org/licenses/by-nc-sa/4.0/)
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Objekt aus: Nationalgalerie

Die Nationalgalerie umfängt einen Kosmos der Kunst vom 19. Jahrhundert bis in die unmittelbare Gegenwart. Wer sich in ihre Ausstellungen begibt,...

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